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Bahnbrechende Beiträge zur Krebs-Immuntherapie ausgezeichnet

Meyenburg-Preis 2020/21 geht an Katalin Karikó, Uǧur Șahin und Özlem Türeci

Nr. 17 | 21.03.2023 | von Koh

Der mit 100.000 Euro dotierte Meyenburg-Preis 2020/21 geht an Katalin Karikó (Universität Szeged und Pennsylvania), Özlem Türeci und Uǧur Șahin (BioNTech AG und Universitätsmedizin Mainz). Die Forscher erhalten die Auszeichnung für ihre herausragenden Beiträge zur Weiterentwicklung von Impfungen und Immuntherapien gegen Krebs. Der Preis wird am 21. März 2023 beim Jahressymposium des Helmholtz-Instituts für Translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz verliehen.

v.l.n.r.: Stefan Pfister (DKFZ, Hopp-Kindertumorzentrum KiTZ Heidelberg), Michael Platten (DKFZ, Universitätsmedizin Mannheim), Katalin Karikó, Meyenburg-Preisträgerin 20/21, Stefan Fröhling (Vorstand der Meyenburg-Stiftung, NCT Heidelberg), Uǧur Șahin, Meyenburg-Preisträger 20/21, Michael Baumann (Vorstandvorsitzender DKFZ), Özlem Türeci, Meyenburg-Preisträgerin 20/21, Wolfgang Henkel, Meyenburg-Stiftung.
© Jürgen Arlt / HI-TRON Mainz

„Es dürfte weltweit kaum Wissenschaftler geben, die eine so große Expertise in der Krebs-Immuntherapie haben wie Özlem Türeci und Uǧur Șahin," begründet Stefan Fröhling, Vorstand der Meyenburg-Stiftung und geschäftsführender Direktor des NCT Heidelberg, die Auswahl der Preisträger. „Beide sind Pioniere auf dem Gebiet der mRNA-basierten Krebsimpfungen. Diese Technologie wurde wiederum erst durch die grundlegenden Arbeiten von Katalin Karikó ermöglicht. Der Meyenburg-Preis 2020/21 würdigt die herausragende Leistung der drei Forschenden, die das Potenzial hat, die Überlebenschancen von Krebspatienten in Zukunft erheblich zu verbessern."

Özlem Türeci und Uǧur Șahin entwickeln verschiedene Typen von Immuntherapien und gelten als international anerkannte Pioniere bei der Entwicklung von Krebsimpfungen. Gegen Krebs zu impfen ist eine ganz andere Herausforderung als einen Impfstoff gegen ein Virus zu entwickeln. Viren sind dem menschlichen Immunsystem grundsätzlich fremd. Tumorzellen jedoch, die aus normalen Zellen hervorgehen, tragen nur wenige krebstypische Erkennungsmerkmale, die es dem Immunsystem erlauben, sie von einer gesunden Zelle zu unterscheiden. Türeci und Șahin ist es in jahrzehntelanger Forschung gelungen, solche Merkmale zu identifizieren, die überdies geeignet sind, das Immunsystem zu aktivieren.

Die bestechende Idee hinter dem Konzept der mRNA-basierten Krebsimpfungen: Mit Boten- RNA-Molekülen (mRNA) bringt man den Körper dazu, die Tumorproteine selbst zu produzieren, die das Immunsystem dazu anregen, den Krebs zu bekämpfen. Der große Vorteil dieses Ansatzes ist, dass er vergleichsweise einfach und schnell die Herstellung sogar hochgradig individualisierter Tumorvakzinen ermöglicht. Dazu wird im Tumorerbgut einzelner Patienten zunächst nach Mutationen gesucht, die Krebszellen von gesunden Zellen unterscheiden und die als Zielstrukturen für eine therapeutische Impfung in Frage kommen. mRNA-Moleküle, die die Bauanleitung dieser mutierten Proteine tragen, können als individuelle therapeutische Krebsimpfung im Labor hergestellt werden.

Doch mit mRNA zu impfen ist alles andere als trivial, da die menschliche Immunabwehr mRNA-Moleküle zerstört. Diese zunächst unüberwindbar erscheinende Hürde ließ sich erst durch eine Entdeckung von Katalin Karikó überwinden: Sie fand heraus, dass der Austausch eines der vier RNA-Bausteine durch ein chemisch verwandtes Molekül (Uridin durch Pseudouridin) die Immunogenität der mRNA stark herabsetzt. Damit hat die Biochemikerin den Weg geebnet für medizinische Anwendungen der mRNA-Technologie.

Inzwischen sind bereits mehrere mRNA-Impfstoffe gegen verschiedene Krebsarten in der klinischen Prüfung – teilweise in Kombination mit so genannten Checkpoint-Inhibitoren, Wirkstoffen, die die Immunantwort gegen Tumoren zusätzlich ankurbeln. Auch personalisierte Krebsimpfungen, die gegen die individuellen Tumormerkmale eines Patienten immunisieren, werden bereits in fortgeschrittenen Studien geprüft – bei Bauchspeicheldrüsenkrebs, schwarzem Hautkrebs wie auch bei Darmkrebs.

„Die drei diesjährigen Meyenburg-Preisträger sind absolute Ausnahmewissenschaftler. Dass das DKFZ im Helmholtz-Institut für Translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz mit Özlem Türeci und Uǧur Șahin in der Entwicklung von Immuntherapien zusammenarbeiten kann, ist eine große Chance, um Fortschritte zu erzielen, die Krebspatientinnen und -patienten zugutekommen," sagt Michael Baumann, der Vorstandsvorsitzende des DKFZ.

Über Katalin Karikó
Katalin Karikó ist Professorin an der Universität Szeged und Außerordentliche Professorin an der Perelman School of Medicine, University of Pennsylvania. Sie ist ehemaliger Senior Vice President der BioNTech AG, wo sie von 2013 bis 2022 tätig war.
Karikó erhielt ihren Ph.D. in Biochemie von der Universität Szeged, Ungarn, im Jahr 1982. Seit vier Jahrzehnten konzentriert sich ihre Forschung auf RNA-vermittelte Mechanismen mit dem Ziel, in vitro-transkribierte mRNA für die Proteintherapie zu entwickeln. Sie untersuchte die RNA-vermittelte Immunaktivierung und entdeckte mit, dass Nukleosid-Modifikationen die Immunogenität von RNA unterdrücken, was das therapeutische Potenzial von mRNA erweitert. Karikó ist Miterfinderin zahlreicher mRNA-bezogener Patente zur Anwendung nicht-immunogener, Nukleosid-modifizierter RNA für Impfstoffe und Therapien.
Sie war Mitbegründerin und von 2006 bis 2013 CEO von RNARx, einem Unternehmen, das sich der Entwicklung von Nukleosid-modifizierter mRNA für die Therapie verschrieben hat. Ihr gemeinsam mit Drew Weissman erfundenes Patent auf nukleosidmodifizierte Uridine in mRNA wird verwendet, um die COVID-19-mRNA-Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna herzustellen.

Über Uǧur Șahin
Uğur Şahin ist Arzt, akademischer Forscher und Unternehmer. Nach seinem Medizinstudium und der Promotion durch die Universität zu Köln wurde er 1999 von der Universität des Saarlandes in Molekularer Medizin habilitiert. Seit 2014 hat er eine Professur für Translationale Immunologie an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz inne.
2001 gründete Uǧur Șahin gemeinsam mit Özlem Türeci die Ganymed Pharmaceuticals AG. 2008 war er Mitgründer der BioNTech AG, deren Chief Executive Officer (CEO) er bis heute ist. 2010 zählte er zu den Gründern des Instituts für Translationale Onkologie an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (TRON) gGmbH, als dessen geschäftsführender Direktor er bis 2019 wirkte. 2018 schließlich war er Mitbegründer des Helmholtz-Instituts für Translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz. Als Teil von HI-TRON leitet Șahin seit 2022 eine Forschungsabteilung am DKFZ.

Über Özlem Türeci
Nach ihrem Medizinstudium und ersten Forschungserfahrungen an der Universität des Saarlandes in Homburg wechselte Özlem Türeci 2000 an die Universitätsmedizin Mainz, wo sie 2002 habilitiert wurde. Zunächst war sie Mitarbeiterin der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz und Arbeitsgruppenleiterin in einem immunologischen Sonderforschungsbereich. Seit ihrer Habilitation war sie als Privatdozentin an der Universitätsmedizin Mainz im Bereich der Krebsimmuntherapie tätig. Seit dem 1. Oktober 2021 hat Özlem Türeci die von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und dem Helmholtz-Institut für Translationale Onkologie (HI-TRON) etablierte W3-Professur für Personalisierte Immuntherapie an der Universitätsmedizin Mainz inne.

2001 war Özlem Türeci an der Gründung der Ganymed Pharmaceuticals AG beteiligt, als deren Vorstandsvorsitzende sie bis zum Verkauf des Unternehmens 2016 wirkte. Seit 2011 ist sie Mitbegründerin und Vorstandsmitglied des Ci3 Clusters of Individualized Immune Intervention in Mainz. 2009 war sie Mitbegründerin der BioNTech AG, deren medizinische Leitung sie bis heute innehat.

Uǧur Șahin und Özlem Türeci wurden für ihre wissenschaftlichen Leistungen bereits mit einer Vielzahl von Preisen geehrt, darunter der Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis 2022 sowie der vom Bundespräsidenten verliehene Deutsche Zukunftspreis 2021. 2020 wurden beide von der Financial Times zur „Person of the Year" gekürt und 2021 mit dem Großen Verdienstkreuz (mit Stern) des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Zusammen mit Katalin Karikó erhielten Türeci und Șahin 2022 den renommierten Princess of Asturias Award for Technical & Scientific Research.

Die Meyenburg-Stiftung unter dem Dach des DKFZ vergibt den Preis seit 1981. Die Auszeichnung, die normalerweise jährlich für herausragende Leistungen in der Krebsforschung verliehen wird, gehört zu den am höchsten dotierten Wissenschaftspreisen in Deutschland. Corona-bedingt wurden die Meyenburg-Preise 2020 und 2021 zusammengefasst.

Der Stellenwert dieser Auszeichnung zeigt sich auch daran, dass bereits zahlreiche Meyenburg-Preisträger mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurden: Andrew Fire, Meyenburg-Preisträger 2002 (Nobelpreis für Medizin 2006), Elizabeth Blackburn, Meyenburg-Preisträgerin des Jahres 2006 (Nobelpreis für Medizin 2009), Shinya Yamanaka, Meyenburg-Preisträger 2007 (Nobelpreis für Medizin 2012), Stefan Hell, Meyenburg-Preisträger 2011 (Nobelpreis für Chemie 2014).

Bilder von der Preisverleihung stehen zum Download zur Verfügung:
www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2023/bilder/Meyenburg02.jpg 
v.l.n.r.: Katalin Karikó, Meyenburg-Preisträgerin 20/21, Stefan Fröhling (Vorstand Meyenburg-Stiftung, geschäftsführender Direktor NCT Heidelberg), Uǧur Șahin, Meyenburg-Preisträger 20/21, Michael Platten (DKFZ, Universitätsmedizin Mannheim), Özlem Türeci, Meyenburg-Preisträgerin 20/21

www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2023/bilder/Meyenburg01.jpg 
v.l.n.r.: Stefan Pfister (DKFZ, Hopp-Kindertumorzentrum KiTZ Heidelberg), Michael Platten (DKFZ, Universitätsmedizin Mannheim), Katalin Karikó, Meyenburg-Preisträgerin 20/21, Stefan Fröhling (Vorstand der Meyenburg-Stiftung, NCT Heidelberg), Uǧur Șahin, Meyenburg-Preisträger 20/21, Michael Baumann (Vorstandvorsitzender DKFZ), Özlem Türeci, Meyenburg-Preisträgerin 20/21, Wolfgang Henkel, Meyenburg-Stiftung.

 

Nutzungshinweis für Bildmaterial zu Pressemitteilungen
Die Nutzung ist kostenlos. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) gestattet die einmalige Verwendung in Zusammenhang mit der Berichterstattung über das Thema der Pressemitteilung bzw. über das DKFZ allgemein. Bitte geben Sie als Bildnachweis an: „Quelle: Jürgen Arlt / HI-TRON Mainz".
Eine Weitergabe des Bildmaterials an Dritte ist nur nach vorheriger Rücksprache mit der DKFZ-Pressestelle (Tel. 06221 42 2854, E-Mail: presse@dkfz.de) gestattet. Eine Nutzung zu kommerziellen Zwecken ist untersagt.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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