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Darmkrebs in der Familie: Risikoangepasste Früherkennung wird zu selten wahrgenommen

Nr. 02 | 07.01.2020 | von Koh

Menschen, deren direkte Verwandte an Darmkrebs erkrankt sind, haben selbst ein erhöhtes Darmkrebsrisiko und sollten daher bereits ab dem Alter von 40 Jahren mit der Vorsorge beginnen. Dies gilt in Deutschland für etwa eine von zehn Personen zwischen 40 und 54 Jahren. Doch fast die Hälfte der Betroffenen nimmt diese Chance der risikoangepassten Früherkennung nicht wahr, wie Wissenschaftler aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum nun veröffentlichten.

© Yodiyim, Fotolia

Menschen, deren direkte Verwandte an Darmkrebs erkrankt sind, haben selbst ein erhöhtes Darmkrebsrisiko und sollten daher bereits ab dem Alter von 40 Jahren mit der Vorsorge beginnen. Dies gilt in Deutschland für etwa eine von zehn Personen zwischen 40 und 54 Jahren. Doch fast die Hälfte der Betroffenen nimmt diese Chance der risikoangepassten Früherkennung nicht wahr, wie Wissenschaftler aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum nun veröffentlichten.

160.000 Menschen im Alter zwischen 40 und 54 Jahren aus Stuttgart, München und Dresden hatten die Wissenschaftler aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) angeschrieben, 28.711 der Angeschriebenen beteiligten sich schließlich an der Befragung zu familiärem Darmkrebs und zur Teilnahme an der Darmkrebs-Vorsorge.

9,4 Prozent der Befragten, also etwa jeder Zehnte, gaben an, dass einer ihrer direkten Verwandten (Eltern oder Kinder) an Darmkrebs erkrankt war. Menschen mit einer solchen familiären Vorbelastung haben ein erhöhtes Risiko, selbst an einem bösartigen Tumor des Darms zu erkranken. Daher wird ihnen empfohlen, bereits ab dem 40. Lebensjahr mit der Darmkrebsvorsorge zu beginnen. Für Personen ohne bekannte Risikofaktoren dagegen wird ein Start der Vorsorge im Alter von 50 Jahren empfohlen.

Einem großen Teil der Studienteilnehmer mit erhöhtem familiären Risiko war die Bedeutung eines früheren Starts der Vorsorge offenbar bekannt: Über die Hälfte (54,5 Prozent) von ihnen hatte bereits eine Darmspiegelung wahrgenommen. Unter den Befragten ohne familiäre Vorbelastung war es nur ein Viertel.

"Anders herum betrachtet heißt das jedoch auch: Fast die Hälfte der Menschen mit erhöhtem familiären Risiko nützt die Chance eines früheren Starts der Vorsorge nicht", resümiert Studienleiter Hermann Brenner vom DKFZ und vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg. "Hier könnten insbesondere die Hausärzte und ihre Mitarbeiter wesentlich dazu beitragen, die Betroffenen für eine effektive Vorsorge zu sensibilisieren", sagt Korbinian Weigl, Erstautor der aktuellen Arbeit. "Die Frage nach Darmkrebsfällen bei direkten Angehörigen ist eine sehr einfache und aussagekräftige Methode, um das persönliche Risiko abzuschätzen."

Die Studie zeigte aber auch die Grenzen dieser Methode auf. Darmkrebs tritt häufig erst im gehobenen Alter auf. Wird beispielsweise bei einem über 70-Jährigen Darmkrebs diagnostiziert, so haben seine Kinder das 40. Lebensjahr oftmals längst überschritten - und damit den empfohlenen Zeitpunkt für den Start der Früherkennung verpasst. Tatsächlich zeigte eine Aufschlüsselung der Daten, dass die Häufigkeit von erkrankten direkten Angehörigen mit dem Alter der Befragten steigt: Unter den 40 bis 44-jährigen Studienteilnehmern hatten 7,5 Prozent einen Darmkrebsfall in der Familie, unter den 50 bis 54-jährigen waren es bereits 10,9 Prozent.

"Daraus wird deutlich, dass Menschen um die 40 oftmals noch gar nicht wissen, dass sie zur Risikogruppe gehören und sich daher auch nicht an die speziellen Empfehlungen zur Darmkrebs-Früherkennung halten können. Und neben der familiären Vorgeschichte spielen natürlich auch viele andere Faktoren, wie die Lebensgewohnheiten eine große Rolle für das Darmkrebsrisiko. Daher sollten auch weitere Methoden hinsichtlich ihrer Eignung für eine verbesserte Risikoeinschätzung geprüft werden", sagt Hermann Brenner.  

Wissenschaftler aus Brenners Team haben vor kurzem gezeigt, dass die gemeinsame Betrachtung weiterer Risikomarker einschließlich verschiedener Labortests für die Abschätzung des persönlichen Erkrankungsrisikos noch deutlich aussagekräftiger sein können als die Frage nach Krebsfällen in der Familie.

Korbinian Weigl, Kaja Tikk, Michael Hoffmeister, Jochen Hampe, Svitlana Igel, Frank Kolligs, Stefanie J. Klug, Ulrich Mansmann, Oliver Müller, Jutta M. Nagel, Marcus Pichler, Matthias Schwab, Dirk Schweigler, Anna-Magdalena Stephan, Enrico N. De Toni, Hermann Brenner:
Prevalence of a First-Degree Relative with Colorectal Cancer and Uptake of Screening Among Persons 40 to 54 Years Old Clinical Gastroenterology and Hepatology 2019, DOI 10.1016/j.cgh.2019.11.044

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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