Eine zweite Chance für krebskranke Kinder Wissenschaftler geben Benefizkonzert im Deutschen Krebsforschungszentrum
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), das Universitätsklinikum Heidelberg und das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) laden zu einem außergewöhnlichen Benefizkonzert ein. Die beiden Krebsforscher und Kinderärzte Stefan Pfister und Stefaan van Gool greifen am Sonntag, dem 10. Juli, ab 15.00 Uhr zu Saxophon und Geige. Damit wollen sie Geld für ein wissenschaftliches Projekt zusammentragen, das für krebskranke Kindern eine zweite Chance bedeuten kann.
Rund 2.000 Kinder erkranken in Deutschland Jahr für Jahr an Krebs. Für rund ein Fünftel von ihnen gibt es bislang nur wenig Hoffnung. Die Krebsforscher vom DKFZ wollen das gemeinsam mit ihren Partnern aus dem Deutschen Krebskonsortium DKTK ändern – mit einer Erbgutanalyse und Therapie nach Maß.
„Ein besonderes Problem haben die Kinder, bei denen der Krebs zurückkehrt. Vor allem für Kinder mit Hirntumoren und anderen soliden Tumoren gibt es dann nur noch selten eine Heilungschance“, sagt Stefan Pfister, Wissenschaftler am DKFZ und Kinderarzt am Universitätsklinikum Heidelberg. „Mit einer Erbgutanalyse vergleichen wir das Erbgut von Tumorzellen und gesunden Zellen. So können wir Zellveränderungen der Tumoren finden, die möglicherweise Angriffspunkte für neue, zielgerichtete Medikamente sind“, so Pfister. Damit wollen die Ärzte in den deutschlandweit 58 Behandlungszentren der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie auch solchen Kindern helfen, bei denen alle Standard-Chemotherapien versagen.
Bei einigen dieser jungen Krebspatienten ließen sich mit zielgerichteten Medikamenten bereits eindrucksvolle Erfolge erzielen. Pfister möchte nun möglichst bei allen Kindern mit erneut aufgetretenen Tumoren Gewebeproben untersuchen.
Um Geld für diese Forschung zusammenzutragen, haben die beiden Freunde Pfister und van Gool beschlossen, Benefizkonzerte zu veranstalten. Stefan Pfister ist seit vielen Jahren Mitglied im Saxophon-Ensemble Tübingen. Das Ensemble war bereits auf Tournee in Australien und den USA, spielte im Sydney Opera House und in der Carnegie Hall in New York. Die nun anstehende Konzertreise wird die Musiker u.a. in den Goldenen Saal des Wiener Musikvereins führen, Ort des alljährlichen Neujahrskonzerts der Wiener Philharmoniker. Der belgische Krebsforscher Stefaan van Gool gibt regelmäßig Konzerte mit seiner Familie – seiner Frau und vier Töchtern. Auf seinem Programm stehen dieses Mal unter anderem Werke von Gluck und Telemann. Das Tübinger Saxophon-Ensemble beginnt mit Leonard Bernstein und interpretiert anschließend zwei Suiten aus Bizets „Carmen“.
Das Konzert im Kommunikationszentrum des DKFZ startet am Sonntagnachmittag um 15 Uhr und geht bis etwa 17:00 Uhr – Zeit genug für die Gäste, um sich anschließend noch in Ruhe auf den Abend des EM-Finales vorzubereiten. Der Eintritt beträgt 19 Euro.
Ein Bild zur Pressemitteilung steht zur Verfügung unter:
http://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2014/bilder/dkfzmusiker-hr.jpg
Bildlegende: Der Forscher und Kinderarzt Stefan Pfister (links) und sein belgischer
Kollege Stefaan van Gool musizieren am 10. Juli im DKFZ zugunsten von krebskranken
Kindern.
Quelle: DKFZ/ T. Schwerdt
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
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