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Lutz Gissmann mit dem Maurice Hillemann Award für bahnbrechende Impfstoff-Forschung ausgezeichnet

Nr. 25c4 | 27.07.2016

Lutz Gissmann vom Deutschen Krebsforschungszentrum erhält den Preis für seine Forschungsergebnisse, mit denen er entscheidend zur Entwicklung eines Impfstoffs gegen humane Papillomviren (HPV) beigetragen hat. Gissmann hat maßgeblichen Anteil an der Entdeckung der beiden verbreitetsten krebserregenden HPV-Typen. Außerdem entwickelte er ein wichtiges Verfahren, um aus Virusproteinen einen schützenden Impfstoff herzustellen.

Lutz Gissmann
© dkfz.de

Mit dem Impfstoff gegen humane Papillomviren stand 2006 erstmals eine gezielt gegen Krebs entwickelte Schutzimpfung zur Verfügung. An deren Entwicklung hat Lutz Gissmann, bis 2015 Abteilungsleiter am Deutschen Krebsforschungszentrum, maßgeblichen Anteil.Bereits als Doktorand kam Gissmann in das Labor des späteren Nobelpreisträgers Harald zu Hausen, um dort den möglichen Zusammenhang zwischen humanen Papillomviren und Gebärmutterhalskrebs zu erforschen. HPV waren bis dahin nur als Ursache für Hautwarzen bekannt. Mit seinen frühen wissenschaftlichen Arbeiten klärte Gissmann auf, dass es sich bei den Warzenviren (HPV) um eine Familie zahlreicher verschieder Typen handelt, die er anhand ihres Erbguts unterscheiden konnte. Einige darunter stehen in direktem Zusammenhang mit spezifischen gutartigen Hautveränderungen oder bösartigen Krebserkrankungen.

In den frühen 1980-er Jahren isolierte und charakterisierte Gissmann in zur Hausens Labor gemeinsam mit Matthias Dürst und Michael Boshart HPV16 und HPV18. Diese beiden HPV-Typen sind die häufigsten Erreger von Gebärmutterhalskrebs. Außerdem ist HPV16 verantwortlich für den Großteil der HPV-bedingten Kopf-Hals- und Anogenital-Tumoren.

Lutz Gissmann verfolgte bereits früh die Idee, mit einer Impfung der HPV-Infektion und damit auch dem Krebs vorzubeugen. Für die Impfstoffentwicklung müssen üblicherweise große Mengen des jeweiligen Krankheitserregers im Labor gezüchtet werden – was jedoch mit HPV nicht funktioniert. Lutz Gissmann erforschte daher die Möglichkeit, nur die Proteine der Virushülle in der Kulturschale zu produzieren, die sich dann spontan zu virusähnlichen Kapseln zusammenlagern, die als Impfstoff dienen. Diese Technik erwies sich später für die Unternehmen, die den Impfstoff produzierten, als unentbehrlich.

„Die HPV-Impfung ist eine großartige Möglichkeit, Krebs zu verhindern und der signifikante Rückgang der Krebsvorstufen in Ländern, in denen die Impfung gut angenommen wurde, spricht eine deutliche Sprache. Umso trauriger ist es, dass gerade in Deutschland weniger als die Hälfte der Mädchen im empfohlenen Alter gegen HPV geimpft ist", sagt der Preisträger Lutz Gissmann.

Die Impfstoffe, die 2006 gegen die beiden Hochrisikotypen HPV16 und 18 auf den Markt kamen, sind aufwändig in der Produktion und müssen gekühlt gelagert und transportiert werden. Daher sind sie gerade dort, wo sie am dringendsten gebraucht werden, kaum zu bezahlen: in wenig entwickelten Ländern, wo nach wie vor jedes Jahr viele Tausend Frauen an Gebärmutterhalskrebs sterben.

Gissmann forschte daher intensiv an einer kostengünstigen und stabilen HPV-Vakzine, die aus einfacheren Strukturen der Virusproteine besteht. Außerdem prüfte er die Möglichkeit, den Impfstoff als Nasenspray zu verabreichen und entwickelte den Prototyp einer therapeutischen Vakzine, die nicht nur der HPV-Infektion vorbeugt, sondern Krebsvorstufen bei bereits infizierten Personen heilen kann.

Lutz Gissmann erhielt den mit 20.000 US $ dotierten Maurice Hilleman Award 2016 bei der Tagung „EUROGIN" in Salzburg. Das Preisgeld stiftet die Firma Merck & Co. Mit dem Maurice Hilleman Award werden in unregelmäßigen Abständen Wissenschaftler ausgezeichnet, die für die Entwicklung oder die Einführung neuer Impfstoffe Großes geleistet haben. Dieses Jahr war die International Papillomavirus Society beauftragt, einen Preisträger vorzuschlagen.

Der Merck-Forscher Hilleman, dessen Name in der Öffentlichkeit heute beinahe in Vergessenheit geraten ist, zählt zu den bedeutendsten Pionieren der Impfstoff-Forschung. Allein acht der heute für Kinder empfohlenen Impfstoffe, etwa die Masern-Mumps-Röteln-Impfung oder die Vakzinen gegen Hepatitis A und B, gehen auf seine Entwicklungen zurück.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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