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Ausblick in den Gerichtssaal der Zukunft

Nr. 45c4 | 22.10.2015 | von Koh

Tatort in 3D: Workshop zu innovativen Methoden der Gerichtsmedizin am 22. und 23. Oktober 2015 im Deutschen Krebsforschungszentrum: Drohnen zur Vermessung von unübersichtlichen Unfallorten, z.B. bei Flugzeugabstürzen, Nachweis von Würgemalen mittels Kernspintomographie, 3D-Druck von Schädelbrüchen oder Oberflächenscans von Verletzungen, um die Tatwaffe zu ermitteln: Viele neue Techniken ermöglichen es, den Tat- oder Unfallhergang einfacher und präziser zu rekonstruieren als bisher.

© dkfz.de

Einen Ausblick in den Gerichtssaal der Zukunft bietet ein Workshop des Instituts für Rechts- und Verkehrsmedizin des Universitätsklinikums Heidelberg, des Forensic Computational Geometry Laboratory am Interdisciplinary Center for Scientific Computing  der Universität Heidelberg und des Deutschen Krebsforschungszentrums  am 22. und 23. Oktober 2015.

Gerichtsmediziner, Radiologen und Informatiker demonstrieren die verschiedenen Möglichkeiten moderner bildgebender Verfahren und zeigen auf, wie und unter welchen Vorrausetzungen diese die polizeiliche und rechtsmedizinische Arbeit verändern und letztlich auch Einzug in den Gerichtssaal halten können. Der Workshop richtet sich an Polizisten, Kriminalisten, Juristen und Ärzte. Veranstaltungsort ist das Kommunikationszentrum des DKFZ, Im Neuenheimer Feld 280, 69121 Heidelberg.

Ein großes Thema ist die präzise dreidimensionale Darstellung von Unfall- oder Tatorten bis hin zu Verletzungen an Toten oder Lebenden. Mit Hilfe von Laserscans oder der sogenannten Fotogrammetrie, bei der spezielle Marker platziert und mit fotografiert werden, lassen sich virtuelle Modelle errechnen. Sie helfen den Ermittlern, viele relevante Fragen zu beantworten: Passen die Schäden des mutmaßlichen Unfallfahrzeuges zu den Verletzungen des Opfers? Wie schnell war das Auto beim Aufprall? Hat das Fahrzeug gebremst? Oder bei Gewalttaten: Wurde jemand getreten? Mit welchen Schuhen? Lag er da schon auf dem Boden? „Die Datensätze aus den verschiedenen Verfahren lassen sich in vielerlei Hinsicht auswerten und geben einen besseren Überblick, als dies einzelne Fotos oder Skizzen könnten“, erklärt Kathrin Yen, Mitorganisatorin des Workshops. „Außerdem sind sie – anders als Obduktionsfotos – unblutig. Das entlastet vor Gericht alle Beteiligten, vor allem die Angehörigen der Opfer.“

Magnetresonanztomographie macht kleinste Verletzungen sichtbar

Am Heidelberger Institut für Rechts- und Verkehrsmedizin arbeitet das Team um Kathrin Yen in Zusammenarbeit mit Heinz-Peter Schlemmer, Radiologe am DKFZ und Mitorganisator der Tagung, aktuell daran, mit Hilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) kleinste Blutungen an Todesopfern darzustellen. „Wir unterstützen dabei die Kollegen mit unserem Magnetresonanztomographen am DKFZ mit der Feldstärke von sieben Tesla. Das ist in der Gerichtsmedizin noch weltweit einzigartig“, so Schlemmer.

Die winzigen Verletzungen sind mit den sonst bei klinischen Fragestellungen verwendeten radiologischen Verfahren nicht auffindbar, geben aber wichtige Hinweise auf den Tathergang: Sie zeigen beispielsweise an, aus welcher Richtung ein Schlag auf den Kopf kam, ob mehrmals geschlagen wurde, und lassen – abhängig vom Ort der Verletzungen am Gehirn – Rückschlüsse darauf zu, ob das Opfer noch handlungsfähig war, also weglaufen oder sich wehren konnte. „Ziel ist es, die Befunde objektiv zu erfassen. MRT-Aufnahmen lassen sich ohne Qualitätsverlust mehrfach begutachten und rechnerisch auswerten, das geht bei Autopsien nicht“, sagt die Expertin für klinisch-forensische Bildgebung Yen.

Die Erfahrung in der Untersuchung und Dokumentation von Verletzungen mittels MRT bei Toten kommt auch lebenden Opfern von Gewalt zugute. Mit der herkömmlichen Methode, einer äußeren körperlichen Untersuchung, lassen sich bei ihnen Hämatome nach Gewalteinwirkung wie Würgemale nur auf der Körperoberfläche finden und begutachten. „Mit der MRT kann man bei lebenden Gewaltopfern nicht nur innere Verletzungen nachweisen, es wird auch gelingen, Schweregrad und Alter von Hämatomen zu bestimmen“, ist sich Yen sicher. Letzteres ist z.B. dann wichtig, wenn es um Schuldzuweisungen und die Überprüfung von Alibis geht. Auch die Altersbestimmung von Knochenbrüchen und Blutungen als möglicher Hinweis auf mehrmalige Misshandlung stehen im Focus des Heidelberger Forschungsteams.

Schädel von Todesopfer ausdrucken statt präparieren

Auch der 3D-Druck hat in die Gerichtsmedizin Einzug gehalten. Nützlich ist er vor allem, wenn es um schwere Schädelverletzungen geht. Anhand von computertomographischen Aufnahmen des Gewaltopfers kann ein dreidimensionales Modell des Schädels ausgedruckt werden. Am Muster der Verletzungen lässt sich die Anzahl und Richtung der Schläge, ihre Wucht und möglicherweise auch die Form der Waffe erkennen – und zwar ohne den Schädel des Verstorbenen präparieren zu müssen. Das nimmt zum einen viel Zeit in Anspruch. „Außerdem ist es aus ethischer Sicht geboten, alternative Verfahren zu entwickeln“, sagt Yen. „Die Technik muss allerdings noch verfeinert werden.“ 

Das Programm ist abrufbar unter

https://gdz15.wordpress.com/programm-2/

Weitere Informationen:
Workshop: https://gdz15.wordpress.com
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/rechtsmedizin Institut für Rechts- und Verkehrsmedizin
http://www.iwr.uni-heidelberg.de/groups/ngg/People/mara/ Forensic Computational Geometry Laboratory

Kontakt:
Prof. Dr. med. univ. Kathrin Yen
Institut für Rechtsmedizin und Verkehrsmedizin
Universitätsklinikum Heidelberg
Telefon: 06221 56-8910
E-Mail kathrin.yen@med.uni-heidelberg.de

Dr. Dipl.-Ing. Hubert Mara
Forensic Computational Geometry Laboratory
Universität Heidelberg
Telefon: 06221 54-8777
E-Mail: hubert.mara@iwr.uni-heidelberg.de

Prof. Dr. med. Dipl.-Phys. Heinz-Peter Schlemmer
Abteilung Radiologie
Deutsches Krebsforschungszentrum
Telefon: 06221 42-2563
E-Mail: h.schlemmer@dkfz-heidelberg.de

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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