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Größte weltweite Studie zu Überlebensraten bei Krebs zeigt extreme Unterschiede - Deutschland im internationalen Vergleich weit vorne

Nr. 59c | 27.11.2014 | von Sel

In der CONCORD-2 Studie berichten rund 500 internationale Wissenschaftler die 5-Jahres-Überlebensraten für rund 25,7 Millionen erwachsene Krebspatienten, die an einer der 10 häufigsten Krebsarten (Magen, Dickdarm, Enddarm, Leber, Lunge, Brust, Gebärmutterhals, Eierstock, Prostata, Leukämie) erkrankt sind, sowie von rund 75.000 krebskranken Kindern, die in den Jahren zwischen 1995 und 2009 die Diagnose Akute Lymphoblastische Leukämie erhalten haben. Die Wissenschaftler bezogen ihre Daten aus 279 Krebsregistern in 67 Ländern. Sie verwendeten für ihre Analyse die sogenannte Periodenanalyse, die Hermann Brenner vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg entwickelt hat. Diese liefert aktuellere Daten zu Langzeit-Überlebensraten als die herkömmlichen Methoden. Die Studie wurde gestern in der Zeitschrift „Lancet“ veröffentlicht.

© Walter Reich, pixelio.de

Die Wissenschaftler fanden große Unterschiede in den Überlebensraten für spezifische Krebsarten zwischen einzelnen Ländern. Dies galt auch, wenn sie die regionalen Unterschiede der Lebenserwartung aufgrund von Alter, Geschlecht oder Rasse berücksichtigt hatten. Vor allem ergab sich ein bemerkenswerter Unterschied beim 5-Jahres-Überleben von Kindern mit Akuter Lymphoblastischer Leukämie: Dieses reichte von 16-50% in Ländern wie Jordanien, Lesotho, Tunesien, Indonesien und der Mongolei bis zu über 90% in Kanada, Österreich, Belgien, Deutschland und Norwegen. Dies zeigt nach Angaben der Wissenschaftler große Defizite in der Beherrschung dieser eigentlich gut therapierbaren Erkrankung, die gleichzeitig die häufigste Krebserkrankung des Kindesalters ist.

„Deutschland findet sich im internationalen Vergleich zwischenzeitlich unter den Ländern mit den höchsten Überlebensraten“, zieht Hermann Brenner Bilanz. „So liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei Darmkrebs z. B. deutlich über 60%, nachdem sie in den 90er Jahren noch bei ca. 50% gelegen hatte. Gerade auf diesem Gebiet könnten die Zahlen jedoch noch besser ausfallen, wenn mehr Menschen die Möglichkeit zur Früherkennung wahrnehmen würden.“ Auch bei Leberkrebs haben sich die Überlebensraten deutlich verbessert, von 6,5% in den 90er Jahren auf heute 14,4%, sowie beim Lungenkrebs, bei dem die Überlebensraten von 11,6% auf 16,2% gestiegen sind.

Dennoch haben Leber- und Lungenkrebs weltweit die schlechteste Prognose aller 10 untersuchten Krebsarten, mit 5-Jahres-Überlebensraten von weniger als 20% sowohl in Entwicklungsländern als auch in Industrienationen. Diese Krebsarten werden meist erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt, in dem oft keine wirksame Behandlung mehr möglich ist. So ist zwar die Überlebensrate im Verlauf der Studie auch in anderen Ländern um bis zu 10% gestiegen, etwa in China, Israel, Japan und Korea. Sie bleibt jedoch sogar in einigen Teilen Europas unter 10%, etwa im Vereinigten Königreich.

Die Analyse zeigt weiter, dass die 5-Jahres-Überlebensraten bei Brust- und Darmkrebs in den meisten Industrieländern und in Südamerika gestiegen sind. Die Forscher führen dies auf eine frühere Diagnose und bessere Behandlungsstrategien zurück. Die höchsten Überlebensraten für diese Krebsarten haben Israel und Ecuador für Darmkrebs (68%), Qatar, Zypern und Island für Enddarmkrebs (70%) und Australien, Brasilien, Kanada, Zypern, Israel, Japan und die USA sowie einige europäische Länder bei Brustkrebs (85% und mehr). Innerhalb Europas hat Island die höchsten Überlebensraten bei Darm- und Enddarmkrebs, Frankreich und Finnland haben die besten Raten für Brustkrebs (87%). Russland hat die schlechtesten Überlebensraten Europas für alle drei Krebsarten. In Deutschland überleben 85% aller Frauen ihre Brustkrebserkrankung mehr als 5 Jahre. Dagegen überleben von den im untersuchten Zeitraum an Gebärmutterhalskrebs erkrankten Frauen nur 64% die ersten 5 Jahre.

Beim Magenkrebs überleben die meisten Japaner und Koreaner die 5-Jahres-Hürde (54 bzw. 58%), wohingegen in Europa die 5-Jahres-Überlebensraten oft nur bei unter 20% liegen. Dies hängt laut Aussage der Wissenschaftler mit der früheren Diagnose und der radikaleren Operationstechnik in diesen Ländern zusammen.

Zahlen für Deutschland:

Insgesamt wurden Daten für 36.511.217 Personen ausgewertet, das sind 43,89% der Bevölkerung. Von diesen erkrankten im Zeitraum zwischen 1995 und 2009 insgesamt 1.367.345 Menschen an einer der 10 untersuchten Krebsarten. 5-Jahres-Überlebensraten: 1995-1999 / 2004-2005 (in Prozent):

Brust: 81,2 / 85,3
Gebärmutterhals: 64,7 / 64,9
Eierstock: 37,7 / 39,7
Prostata: 77,1 / 91,2
Leukämie: 42,9 / 53,6
Lunge: 11,6 /16,2
Leber: 6,5 / 14,4
Enddarm: 51,9 / 62,1
Dickdarm: 48,7 / 64,6
Magen: 22,8 / 31,6
Akute Lymphoblastische Leukämie (Kinder bis 14 Jahre): 86,7 / 91,8

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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