Darmkrebs-Früherkennung: informiert entscheiden
Welche Untersuchungen zur Darmkrebs-Früherkennung gibt es? Welche davon bietet den zuverlässigsten Schutz? Was übernehmen die Kassen und wer hat Anspruch darauf? Antworten auf diese Fragen finden Interessierte in dem Infoblatt „Wissenswertes zur Darmkrebsfrüherkennung“, das der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums zum Darmkrebsmonat März neu herausgibt. Das Infoblatt ist im Internet unter www.krebsinformationsdienst.de abrufbar.
Wird Darmkrebs in einem frühen Stadium erkannt, sind die Heilungsaussichten gut. Bei einer Darmspiegelung, der so genannten Koloskopie, sind Krebsvorstufen gut zu entdecken und können noch während der Untersuchung entfernt werden. Daher kann Darmkrebs weit besser als andere Krebsarten durch konsequente Vorsorge verhütet werden.
Im März engagieren sich nun zum 13. Mal Gesundheitsorganisationen und Unternehmen für die Darmkrebsvorsorge. Die Kampagnen und Aktionen bringen auch Menschen zum Nachdenken, die sich bislang noch nicht mit dem Thema Krebsfrüherkennung auseinandergesetzt haben. Doch angesichts der vielen Untersuchungsmethoden ist die Verunsicherung groß: Muss es gleich die Koloskopie sein oder bringt ein einfacher Labortest genauso viel Sicherheit?
Seit 2002 ist die Darmspiegelung für Versicherte ab dem Alter von 55 Jahren Bestandteil des deutschen gesetzlichen Programms zur Krebsfrüherkennung. Jedoch nimmt gerade mal ein Fünftel der Berechtigten diese Untersuchung wahr. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Zur Angst vor einer erschreckenden Diagnose kommt auch die Furcht vor der möglicherweise unangenehmen Untersuchung, bei der auch Komplikationen auftreten können.
Was aber bringen die anderen Untersuchungsverfahren, etwa die „kleine“ Darmspiegelung, Stuhl- und Bluttests oder bildgebende Verfahren? Das neue Informationsblatt des KID stellt die verschiedenen Methoden zur Darmkrebs-Früherkennung vor und gibt Auskunft darüber, wie sicher sie Darmkrebs oder seine Vorstufen entdecken.
Dr. Susanne Weg-Remers, die Leiterin des Krebsinformationsdienstes (KID), rät: „Menschen, die sich nicht zu einer Darmspiegelung durchringen können, sollten bedenken: Auch ein weniger sicheres Testverfahren ist besser, als gar nichts zu unternehmen. Jeder sollte informiert entscheiden und die Chance nutzen, sich vor Krebs zu schützen.“
Bleiben noch Fragen offen, können Interessierte kostenfrei die Telefonhotline des Krebsinformationsdienstes (Tel. 0800 420 30 40, tgl. 8.00 – 20.00) anrufen oder eine E-Mail an krebsinformationsdienst@dkfz.de schreiben.
Der Krebsinformationsdienst ist seit 1986 Ihr Ansprechpartner für alle Fragen zu Krebs. Im Internet bietet der Krebsinformationsdienst aktuelles Wissen, nützliche Tipps, Adressen, Linktipps und Hinweise auf Fachquellen. Am Telefon, per E-Mail sowie in Sprechstunden in Heidelberg und Dresden beantworten die ärztlichen Mitarbeiter des Dienstes Fragen von Ratsuchenden. Im sozialen Netzwerk "Facebook" vermittelt er aktuelle Nachrichten und lädt zur Diskussion ein. Der Krebsinformationsdienst ist ein kostenfreies Angebot des Deutschen Krebsforschungszentrums, finanziert aus öffentlichen Mitteln. Er kann daher unabhängig informieren, frei von Interessenkonflikten und ohne Werbung.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes (KID) klären Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik übertragen werden. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums ist ein wichtiger Beitrag, um die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.