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Knochenmarkkrebs gezielt bekämpfen: erstmals besonders aggressives Protein bei einer Patientin gehemmt

Nr. 38c3 | 03.07.2013

Bestimmte Patienten mit Knochenmarkkrebs könnten von einem neuen Therapieansatz profitieren: Ein Wirkstoff - der bereits bei der Behandlung von Schwarzem Hautkrebs eingesetzt wird - hemmt gezielt das überaktive Protein BRAF, das den Krebs besonders aggressiv macht. Wissenschaftlern des Universitätsklinikums Heidelberg und des Deutschen Krebsforschungszentrums ist es bei einer Patientin mit Multiplem Myelom erstmals gelungen, gestreute und gegen gängige Therapien resistente Krebszellen zurückzudrängen. Fallbericht und weitere Studienergebnisse sind im Fachmagazin "Cancer Discovery" erschienen.

Krankhaft veränderte Plasmazellen (Myelomzellen, lila gefärbt) im Knochenmark.Bild: Universitätsklinikum Heidelberg

Veränderungen in der Erbinformation (Gen-Mutationen) des Proteins BRAF treten bei verschiedenen Krebsarten wie Schwarzem Hautkrebs, der sogenannten Haarzell-Leukämie, Darm- und Eierstockkrebs gehäuft auf. In Folge der Mutation ist BRAF überaktiv und gibt dauerhaft Signale zur Zellteilung. Die Krebszellen mit dieser Veränderung vermehren sich schnell und bilden Absiedlungen in anderen Organen. Beim Multiplen Myelom kommt die BRAF-Mutation bei vier Prozent der Patienten vor.

Wissenschaftler um Dr. Marc-Steffen Raab, Leiter der Max-Eder-Forschungseinheit „Experimentelle Therapien hämatologischer Neoplasien", gemeinsam getragen von der Medizinischen Klinik V (Ärztlicher Direktor: Professor Dr. Anthony D. Ho), dem Deutschen Krebsforschungszentrum und der Deutschen Krebshilfe, zeigten in Kooperation mit Kollegen des Instituts für Pathologie am Universitätsklinikum Heidelberg in der aktuellen Studie erstmals, dass die Mutation beim Multiplen Myelom – vergleichbar zum Schwarzen Hautkrebs – den Krankheitsverlauf aggressiver macht und damit die Prognose der Patienten verschlechtert.

Gleichzeitig erwies sich der Gendefekt als ein geeigneter Ansatzpunkt für eine zielgerichtete Therapie. Seit 2011 ist ein spezifischer BRAF-Hemmer (Wirkstoff: Vemurafenib) für die Therapie des Schwarzen Hautkrebs, der bereits Metastasen gebildet hat, zugelassen. Mit diesem Medikament behandelten die Mediziner eine Patientin, deren Myelom auf keine der gängigen Therapien mehr ansprach. Die Hauttumoren bildeten sich zurück, die Myelomzellen im Knochenmark vermehrten sich nicht weiter. „Der Patientin geht es gut und wir können bei ihr seit acht Monaten keine Krankheitsaktivität mehr feststellen“ sagt Dr. Marc-Steffen Raab.

Wirksamkeit des Medikaments soll in weiteren klinischen Studien geprüft werden

In der Studie wurden 379 Patienten des Myelomzentrums Heidelberg untersucht, bei sieben von ihnen fanden sich Veränderungen des BRAF-Gens. Diese Patienten litten häufiger als Patienten ohne BRAF-Mutation unter einer sehr aggressiven Erscheinungsform des Myeloms: Bei 57 Prozent bildeten sich Absiedlungen der Krebszellen unter der Haut, die kaum noch auf Therapien ansprachen; die Patienten überlebten im Durchschnitt deutlich kürzer. Ein vergleichbar schwerer Krankheitsverlauf trat nur bei 17 Prozent der Myelom-Patienten ohne BRAF-Mutation auf. „Ob eine BRAF-Mutation vorliegt, ist für die weitere Therapieplanung also durchaus relevant“, so Raab.

„Damit haben wir erstmals gezeigt, dass eine individualisierte Therapie, die gezielt an einer einzelnen genetischen Veränderung der Krebszellen ansetzt, auch beim Multiplen Myelom sinnvoll und erfolgsversprechend sein kann“, so der Wissenschaftler. Geplant sind nun weitere Studien, um die Wirksamkeit des Medikaments an einer größeren Patientenzahl zu überprüfen.

Heidelberger Myelomzentrum ist führend in Deutschland

Rund 3.500 Menschen erkranken in Deutschland jährlich neu am Multiplen Myelom. Eine Hochdosis-Chemotherapie gefolgt von einer Transplantation mit Stammzellen aus dem eigenen Blut ist heute die wirksamste Behandlungsform und bietet die Chance auf langfristige Krankheitskontrolle. „Aber das vielversprechende Behandlungsergebnis mit Vemurafenib zeigt einen neuen therapeutischen Ansatzpunkt für einige unserer Patienten, denen wir bisher nicht zufriedenstellend helfen konnten“, erklärt Professor Dr. Hartmut Goldschmidt, Leiter des Myelomzentrums der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg und des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen NCT. Das Heidelberger Myelomzentrum ist mit 1.400 Patienten, die hier jedes Jahr betreut werden, eine der weltweit größten Einrichtung dieser Art und führend in Deutschland.

Literatur:
Andrulis M, Lehners N, Capper D, Penzel R, Heining C, Huellein J, Zenz T, von Deimling A, Schirmacher P, Ho AD, Goldschmidt H, Neben K, Raab MS. Targeting the BRAF V600E Mutation in Multiple Myeloma. Cancer Discov. 2013 Apr 23. [Epub ahead of print]

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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