Abteilung Molekulare Genetik
Prof. Dr. Peter Lichter
Unser Labor untersucht Pathomechanismen der Tumorätiologie und -progression als Basis für neue Behandlungsstrategien sowie zur Identifizierung von prognostischen und prädiktiven Genen und Gensignaturen mit Hilfe onkogener Ansätze. Zu diesem Zweck führen wir große Screenings mit umfassenden molekularen Profilierungstechnologien durch, die Tumorzellveränderungen auf der Ebene von Genom, Transkriptom, Methylom und Chromatin aufdecken. Die Integration solcher Datensätze in klinische Daten ermöglicht es uns, Kandidatengene zu identifizieren, die wir anschließend i) auf ihre mögliche Rolle in der Tumorpathophysiologie, ii) auf ihr Potenzial als Ziel für neue Therapiestrategien, iii) auf den prognostischen Wert zur Stratifizierung von Patientenuntergruppen auf Risiko-adaptierte Therapieschemata und iv) auf das Potenzial zur Vorhersage der Therapieantwort oder -resistenz bei Krebspatienten hin untersuchen. In den letzten fünf Jahren haben wir wesentlich zu neuen Tumorunterklassifizierungsschemata beigetragen, die eine Stratifizierung von Krebspatienten für unterschiedliche Therapieschemata auf der Basis von molekularen Tumorprofilen erlauben. Indem wir pathogenetisch relevante Gene entschlüsselten, haben wir Zielkandidaten für die Entwicklung neuartiger Therapien, insbesondere bei Leukämie und Gliomen, identifiziert. Weiterhin haben wir präklinische Modelle zur Erprobung neuartiger Therapien durch die funktionelle Charakterisierung von Kandidatengenen entwickelt.
In der Abteilung beschäftigen wir uns mit folgenden Forschungsthemen:
Hirntumoren
- Pathophysiologie kindlicher und adulter Hirntumoren
- Tumor-Metabolismus
- Präklinische Modelle
- Tumor-Stroma-Interaktion
- Immune-Escape Mechanismen
- Immuntherapeutische Targets
- Präklinische Modelle
- Entwicklung prognostischer und prädiktiver Marker und Gen-Signaturen für die klinische Anwendung
- Personalisierte Onkologie bei gynäkologischen Tumoren im Rahmen von DKFZ-HIPO (Heidelberger Zentrum für Personalisierte Onkologie)
- Rolle von DNA-Reparaturdefekten in Chromothripsis
- Mechanistische Grundlagen für katastrophale genomische Ereignisse
- In-vitro- und In-vivo-Modellierung von einmaligen komplexen genomischen Umlagerungen