Nr. 27

Weltnichtrauchertag 2025 – „Mobile Werbefläche“ Tabakverpackung verbannen

Zwei standardisierte Zigarettenschachteln mit Warnhinweis ‚Rauchen schädigt Ihre Lunge‘ und Schockbild.

Mit dem diesjährigen Motto des Weltnichtrauchertages „Die Maske fällt: Die Taktiken der Industrie für Tabak- und Nikotinprodukte aufdecken“ weist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf die Strategien hin, mit denen die Hersteller von Tabakprodukten und E-Zigaretten ihre gesundheitsschädlichen Produkte möglichst attraktiv machen und ein positives Image vermitteln. Ein Teil dieser Strategie sind die Verpackungen der Produkte. Wie diese Strategie funktioniert und wie ihr entgegengewirkt werden kann, beleuchtet eine neue Veröffentlichung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ).

Tabakverpackungen sind mobile Werbeflächen. Sie vermitteln über Logos, Farben, Schriften und Material ein harmloses Image des Tabakkonsums, stehen für einen positiven Lifestyle, zerstreuen gesundheitliche Bedenken und suggerieren geringere Risiken. Ein besonderer Vorteil der Verpackung: Sie ist ständig sichtbar für Raucherinnen und Raucher, aber auch für nichtrauchende Menschen. Das macht die Tabakverpackungen für die Tabakindustrie zu einem wichtigen Marketinginstrument. 

Um diesem Effekt entgegenzuwirken und dazu beizutragen, dass weniger geraucht wird, empfiehlt die WHO, standardisierte Verpackungen als Teil eines umfassenden Maßnahmenpakets einzuführen. Standardisierte Verpackung bedeutet: einheitliche einfache Schrift sowie einheitliche Packungsfarbe, -größe, -form und einheitliches Material. Ziel der standardisierten Verpackung ist es, die Attraktivität der Produkte zu verringern, irreführende Assoziationen durch die Verpackungsgestaltung zu verhindern, die Auffälligkeit der Warnhinweise zu erhöhen und den Herstellern die Möglichkeit zu nehmen, mit der Packung für ihre Produkte zu werben. Mehrere europäische Länder, darunter auch direkte Nachbarländer wie Frankreich, Belgien, Niederlande und Dänemark, haben die Einheitsverpackung bereits umgesetzt.

Mit dem zum Weltnichtrauchertag veröffentlichten Policy Brief fordert das DKFZ die politischen Entscheidungsträger dazu auf, in Deutschland auf standardisierte Verpackungen für Tabakwaren umzustellen. 

„Deutschland hat sich mit der Unterzeichnung des WHO-Rahmenübereinkommens zur Tabakkontrolle dazu verpflichtet, wirksame Maßnahmen zur Tabakprävention einzuführen“, sagt Ute Mons, Leiterin der Abteilung Primäre Krebsprävention und des WHO-Kollaborationszentrums für Tabakkontrolle am DKFZ. „Dies geschieht bislang nur schleppend. Die neue Regierung sollte die Chance nutzen, mit der standardisierten Verpackung für Tabakerzeugnisse und verwandte Produkte die Tabakprävention voranzubringen.“ Diese Maßnahme kostet die Regierung nur wenig, trägt aber dazu bei, die hohen Folgekosten des Rauchens zu senken und damit den Bundeshaushalt zu entlasten.

Die Publikation „Standardisierte Verpackungen für Tabakerzeugnisse erforderlich“ kann als pdf-Datei unter folgendem Link heruntergeladen werden: https://www.dkfz.de/fileadmin/user_upload/Krebspraevention/Download/pdf/PB/PB_2025_Plain-Packaging.pdf 

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Über das DKFZ

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)

Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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