Jedes Jahr nehmen etwa 2,8 Millionen Frauen in Deutschland am Mammographie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs teil. Etwa jede zwanzigste Frau, die diese Untersuchung wahrnimmt, muss mit einem auffälligen Befund rechnen. Erhärtet sich der Verdacht, schlagen Ärzte in der Regel vor, eine Gewebeprobe (Biopsie) zu entnehmen. Das betrifft jährlich über 30.000 Frauen, doch nur bei rund der Hälfte von ihnen findet sich bei der Gewebeuntersuchung tatsächlich ein bösartiger Tumor.
Die beiden Preisträger haben das Ziel, nicht-invasiv und ohne den Körper mit Strahlen oder Kontrastmitteln zu belasten, das Gewebe der Brust besser klinisch zu beurteilen und damit vielen Frauen die unnötige Biopsie zu ersparen. Dazu haben sie die diffusionsgewichtete Magnetresonanz-Tomografie für die Untersuchung der weiblichen Brust optimiert und mit intelligenten computerbasierten Bildanalyseverfahren kombiniert.
Die Preisträger konnten ihre Kombination aus MRT und Bildanalyseverfahren in einer von der Dietmar Hopp-Stiftung geförderten klinischen Studie an über 200 Patientinnen entwickeln. Alle Studienteilnehmerinnen hatten vor der Teilnahme an der Studie aufgrund einer auffälligen Mammographie die Empfehlung zur Durchführung einer Biopsie erhalten. Vor der Entnahme der Gewebeprobe wurde das Brustgewebe mit der neu entwickelten Methode untersucht, mit dem Ergebnis: Die Zahl der falsch positiven Befunde und damit der unnötigen Biopsien hätte durch die neue Methode um 70 Prozent gesenkt werden können.