Nr. 18b

Professor Jürgen C. Becker ans Westdeutsche Tumorzentrum Essen berufen

Prof. Jürgen Becker
Prof. Jürgen Becker

Zum 1. September ist Professor Jürgen C. Becker an das Westdeutsche Tumorzentrum Essen berufen worden. Er übernimmt die erste von insgesamt drei Professuren, welche das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) einrichtet.

Prof. Jürgen Becker tritt die Leitung der Abteilung „Translationale Onkologie mit Schwerpunkt Hautkrebsforschung“ in Assoziation mit der Klinik für Dermatologie am UK Essen an. Die Hautklinik ist Teil des Westdeutschen Tumorzentrums am UK Essen (WTZ), einem onkologischen Spitzenzentrum der Deutschen Krebshilfe und gleichzeitig einer von acht Standorten des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK). In diesem Konsortium verbindet sich das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg mit führenden Universitätskliniken, um die Übertragung von Ergebnissen aus der Grundlagenforschung in die Klinik zu beschleunigen.

Nach seinem Studium der Humanmedizin in Hannover begann Jürgen Becker seine Weiterbildung zum Dermatologen an der Universitätshautklinik in Würzburg. Er verbrachte insgesamt vier Jahre am The Scripps Research Institute (TSRI) in La Jolla, Kalifornien, und erwarb seinen PhD in Immunologie am Dänischen Krebsforschungsinstitut in Kopenhagen. Seit 2010 arbeitet er an der Medizinischen Universität Graz. Beckers wissenschaftliche Arbeiten adressieren bereits seit dem Studium tumorbiologische und tumorimmunologische Fragestellungen, die verschiedene Formen des Hautkrebses betreffen.

Die Berufung von Jürgen Becker erfolgt im Rahmen des DKTK, einer gemeinsamen Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der beteiligten Bundesländer, der Deutschen Krebshilfe und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). „Wir freuen uns, dass wir Herrn Professor Becker für unsere Fakultät gewinnen konnten“, erklärt Prof. Martin Schuler, Direktor der Inneren Klinik (Tumorforschung) am UK Essen und Sprecher des DKTK-Standorts Essen/Düsseldorf. „Mit der Berufung werden wir unsere herausragende Expertise im Bereich der Hautkrebsforschung weiter ausbauen“, ergänzt Prof. Dirk Schadendorf, Direktor der Klinik für Dermatologie am UK Essen und Direktor des WTZ. „In der Professur finden sich die Möglichkeiten zur translationalen Forschung der Essener Hautklinik, des WTZ, des DKTK und des DKFZ gebündelt – ich freue mich schon sehr auf die Arbeit in solch einem stimulierenden Umfeld“, sagt Jürgen Becker.

Im Fokus des DKTK stehen interdisziplinäre Forschungsansätze und innovative klinische Studien. Sie sollen zur Verbesserung der Vorsorge und Diagnose sowie zu einer schnelleren Anwendung personalisierter Therapien für Krebspatienten beitragen. Neben Essen/Düsseldorf sind insgesamt sieben weitere Standorte im DKTK vertreten: Berlin, Dresden, Frankfurt/Mainz, Freiburg, Heidelberg, München und Tübingen. Basis des DKTK bildet eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), der Deutschen Krebshilfe und des DKFZ. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die beteiligten Länder fördern das Konsortium ab 2014 jährlich mit insgesamt ca. 28 Mio. Euro. Darüber hinaus stellt die Deutsche Krebshilfe auf Antragstellung und nach entsprechender Begutachtung zusätzliche Fördergelder für definierte Projektvorhaben zur Verfügung.

Jährlich erkranken in Deutschland rund 225.000 Menschen neu an Hautkrebs, mehr als 25.000 davon an dem als aggressiv geltenden schwarzen Hautkrebs (Melanom). Rund 3.500 Menschen versterben jedes Jahr an schwarzem Hautkrebs, weil ihre Erkrankung zu spät erkannt wurde. Dabei sind die Heilungschancen bei frühzeitiger Erkennung und Entfernung des Tumors sehr gut: Der bis vor wenigen Jahren als unheilbar geltende schwarze Hautkrebs kann heute durch die sogenannte „Individualisierte Medizin“ bei jedem 5. Patienten geheilt werden. An der Erforschung neuer Behandlungsmethoden sind Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät Essen maßgeblich beteiligt.

Über das DKFZ

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)

Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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