Nach einer Begrüßung durch den Vorstand des DKFZ, Prof. Dr. Otmar D. Wiestler und Prof. Dr. Josef Puchta, informierte sich die Ministerin über aktuelle Ergebnisse in der Krebsforschung. Im Anschluss gab Dr. Regine Hagmann, Leiterin des Krebsinformationsdienstes (KID), Theresia Bauer einen Einblick in die Arbeit des Dienstes. Die Mitarbeiter des KID beantworten alle Fragen rund um das Thema Krebs und machen aktuelles Wissen über Tumorerkrankungen für Interessierte und Betroffene zugänglich.
Professor Andreas Trumpp, Leiter der Abteilung Stammzellen und Krebs und gleichzeitig Geschäftsführer der HI-STEM gGmbH, gewährte beim anschließenden Laborrundgang der Ministerin einen Blick durchs Mikroskop auf so genannte Tumorstammzellen: “Diese Zellen sind besonders aggressiv,“ erklärte der Wissenschaftler der Ministerin, “sie sind vermutlich sowohl für die Entstehung, die Verbreitung wie auch das Wiederaufflammen eines Tumors nach scheinbar erfolgreicher Therapie verantwortlich. Deshalb wollen wir gezielt gegen sie vorgehen.“
Prof. Peter Lichter und Prof. Roland Eils erläuterten der Ministerin die Ziele des im Aufbau befindlichen Heidelberger Instituts für personalisierte Krebsmedizin: Hier sollen bei Krebspatienten zunächst die Tumoren einer genauen Erbgutanalyse unterzogen werden, um maßgeschneiderte Behandlungen einzusetzen. “Erst die Diagnose, dann die Therapie“, resümierte die Ministerin, “das ist in der Politik nicht anders als in der Medizin“.
Prof. Dr. Ana Martin-Villalba stellte anhand eines neuen Therapieansatzes gegen Gehirntumoren die konstruktive Zusammenarbeit mit Partnern aus der Biotech-Industrie und der Klinik vor: Ein Wirkstoff, der im Deutschen Krebsforschungszentrum erforscht und entwickelt wurde, wird derzeit gemeinsam mit Apogenix, einer Ausgründung aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum, in der Heidelberger Universitätsklinik in einer klinischen Studie auf seine Wirkung überprüft.
Im Anschluss stand ein Besuch im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg auf dem Programm, das gemeinsam vom DKFZ und der Heidelberger Universitätsklinik getragen wird. Die Direktoren Prof. Dr. Christoph von Kalle, Prof. Dr. Dirk Jäger und Prof. Dr. Cornelia Ulrich verdeutlichten der Ministerin das Konzept des NCT – bestmögliche Versorgung von Krebspatienten kombiniert mit aktueller Forschung, um so neue Therapien gegen Krebs zu entwickeln.