Aus Tierversuchen an Ratten ist ein Zusammenhang zwischen Blei-Exposition und dem Auftreten von Hirntumoren bekannt. Epidemiologische Studien am Menschen dazu erbrachten jedoch widersprüchliche Ergebnisse. Van Wijngaarden et al. fanden in einer großen Kohortenstudie an mehr als 300.000 Amerikanern mehr Hirntumoren bei höherer Blei-Belastung am Arbeitsplatz.
Die Ergebnisse erhärten den Verdacht eines Kausalzusammenhangs, müssen jedoch noch durch weitere Daten untermauert werden, da die Bleibelastung nur geschätzt wurde und die Hirntumoren nicht nach Tumorart unterschieden wurden.
Shikonin, ein Bestandteil der traditionellen orientalischen Kräutermedizin, ist ein Hemmstoff des Enzyms DNA-Topoisomerase mit starker Wirkung gegen Tumorzellen. Die Substanz scheidet jedoch wegen ihrer geringen Löslichkeit und hohen Giftigkeit als möglicher Medikamenten-Kandidat aus. Yang et al. testeten daher ein synthetisches Derivat des Shikonins mit verbesserten Eigenschaften und fanden eine hocheffiziente tumorabtötende Wirkung selbst bei multiresistenten Zelllinien verschiedener Tumorarten.
Doppelt hält besser, sagten sich Popkov et al. und koppelten einen Angiogenese-Hemmstoff an einen katalytischen Antikörper. Als Angiogenese-Hemmstoff wählten die Wissenschaftler einen Integrin-Antagonisten. Integrine sind wesentliche Faktoren für die Blutgefäßneubildung. Tatsächlich konnte mit der Kombination das Tumorwachstum menschlicher Melanome, die auf Mäuse übertragen worden waren, gestoppt und das Überleben von Mäusen mit Lungen-Metastasen verlängert werden. Das gekoppelte Molekül war wirksamer und benötigte geringere Dosierungen als der Angiogenese-Hemmstoff allein.
Die Artikel sind über folgende DOI’s abrufbar (www.doi.org):
Van Wijngaarden and Dosemeci: Brain cancer mortality and potential occupational exposure to lead: Findings from the National Longitudinal Mortality Study, 1979-1989
DOI: 10.1002/ijc.21947
www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/112570700/ABSTRACT
Yang et al.: SH-7, a new synthesized shikonin derivative, exerting its potent antitumor activities as a topoisomerase inhibitor
DOI: 10.1002/ijc.21943
www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/112570702/ABSTRACT
Popkov et al.: Small molecule drug activity in melanoma models may be dramatically enhanced with an antibody effector
DOI: 10.1002/ijc.21924
www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/112570713/ABSTRACT
Weitere Artikel sind unter folgendem Link verfügbar:
www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/jhome/29331
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
Sherryl Sundell
Managing Editor
International Journal of Cancer
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 242
69120 Heidelberg
Germany
Tel.: +49 6221 424800
Fax: +49 6221 424809
E-Mail: intjcanc@dkfz.de
Über das DKFZ
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
- Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
- Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
- Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
- Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
- DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
- Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.