Schwere Verläufe von Gebärmutterhalskrebs sind insbesondere seit der Einführung des gesetzlichen Früherkennungsprogramms in Deutschland seltener geworden. Vor- und Frühstadien des Zervixkarzinoms (Gebärmutterhalskrebs) lassen sich gut behandeln; die Möglichkeit, Kinder zu bekommen, wird bei rechtzeitiger Therapie oft nicht eingeschränkt. Alle Frauen in Deutschland haben ab dem Alter von 20 Jahren einmal im Jahr einen Anspruch auf solche Untersuchungen. Während junge Frauen oft noch sehr regelmäßig teilnehmen, sinkt bei älteren Frauen die Bereitschaft, zum Frauenarzt zu gehen. Sie sind daher heute auch in Deutschland noch eine Gruppe mit einem vergleichsweise hohen Erkrankungsrisiko. Frauen mit einem Migrationshintergrund gehen vermutlich noch seltener zur “Krebsvorsorge“, so die Bundesregierung in ihrem 2005 veröffentlichten “2. Armuts- und Reichtumsbericht““.
Unter www.krebsinformationsdienst.de finden Interessierte im Bereich “Informationen in Türkisch“ Auskünfte sowohl zur Früherkennung wie auch zur Behandlung und Nachsorge bereits erkrankter Frauen. Mit der Bereitstellung dieser Texte in türkischer Sprache zielt der Krebsinformationsdienst ganz bewusst auch auf Ärzte, Pflegekräfte, Psychologen, Sozialarbeiter und andere Multiplikatoren im Gesundheitswesen: Sie können als Verteiler für aktuelles Wissen über Krebs tätig werden und so die Situation von Betroffenen ohne Deutschkenntnisse oder Zugang zum Internet verbessern.
Informationen zum Gebärmutterhalskrebs in deutscher Sprache sind unter www.krebsinformationsdienst.de im Bereich “Krebsarten“ abrufbar. Mehr über die an der Entstehung des Zervixkarzinoms beteiligten Papillomviren und den neuen Impfstoff findet sich in der Rubrik “Fragen und Antworten“. Unter der aus dem deutschen Festnetz kostenlosen Telefonnummer 0800 - 420 30 40 steht der Krebsinformationsdienst KID täglich von 8.00 bis 20.00 Uhr auch für individuelle Anfragen in deutscher Sprache zur Verfügung.
Über das DKFZ
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
- Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
- Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
- Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
- Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
- DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
- Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.