Die Entstehung von Krebs ist ein komplexer Vorgang. Erst wenn zahlreiche genetische Veränderungen zusammenkommen, entwickelt sich aus einer gesunden Zelle ein bösartiger Tumor. Für ein umfassendes Verständnis dieser komplexen Zusammenhänge und Wechselwirkungen sind interdisziplinäre Ansätze erforderlich. Wissenschaftler unterschiedlicher Forschungsausrichtungen und Kliniker rücken näher zusammen, um Ergebnisse aus der Grundlagenforschung erfolgreich in klinische Anwendungen zu übertragen.
Die Analyse der in einer Tumorzelle aktiven Gene liefert ihr krebsspezifisches Aktivierungsmuster. Wie diese Muster genutzt werden, um den Krankheitsverlauf vorauszusagen und die für den Patienten aussichtsreichste Therapie zu bestimmen, berichten Wissenschaftler in einer Sitzung der Veranstaltung.
Nicht immer liegt der Grund für eine fehlerhafte Genaktivität in einer Veränderung der Gensequenz selbst. Auch die Verpackung der Erbsubstanz bestimmt, ob Gene abgelesen werden oder nicht. Diese Art der Genregulation, die Epigenetik, ist ein weiterer Schwerpunkt der Tagung. Epigenetische Veränderungen sind umkehrbar und eröffnen daher neue Möglichkeiten zur Krebsbekämpfung.
Mit seinem Vortrag über das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Heidelberg richtet sich Professor Otmar D. Wiestler, Wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums, an die breite Öffentlichkeit. Diese neue Institution schafft auch für die Genomforschung eine Basis, um vielversprechende Forschungsergebnisse in klinischen Studien zu überprüfen. Am Freitag, dem 15. September, um 19 Uhr, sind alle Interessierten zu diesem Teil des Kongresses herzlich eingeladen. Journalisten steht selbstverständlich die gesamte Tagung offen.
Das vollständige Programm ist unter www.dkfz.de/mga/conference/schedule.html abrufbar.
Über das DKFZ
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
- Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
- Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
- Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
- Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
- DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
- Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.