„Die drei Schwerpunktthemen unserer Tagung befruchten sich mit ihren Ergebnissen gegenseitig“, erklärt Christof von Kalle, geschäftsführender Direktor am NCT Heidelberg und Leiter der Abteilung Translationale Onkologie NCT/DKFZ. „Wir erhoffen uns daher wichtige Anregungen von den Kollegen der anderen Disziplinen“, sagt von Kalle und nennt gleich ein Beispiel: „Bereits heute nutzen wir die Ergebnisse der Krebsgenom-Analyse, um besser vorherzusagen, welche Patienten von einer Immuntherapie besonders profitieren können.“
Bei etwa einem Drittel aller Krebserkrankungen spielen familiäre Risiken eine Rolle – Grund genug, dieses Thema zu einem Schwerpunkt der Tagung zu machen. „Jedes Jahr erhalten allein in Deutschland etwa 20.000 Menschen die Diagnose Darmkrebs, die mindestens einen direkten Verwandten haben, der ebenfalls an Darmkrebs erkrankt ist. Die Erkrankten geben automatisch ein erhöhtes Risiko an ihre direkten Verwandten weiter“, sagt Christa Maar, Vorstand der Felix-Burda-Stiftung und Präsidentin des Netzwerk gegen Darmkrebs e.V..
Die gesetzliche Darmkrebsfrüherkennung setzt erst ab dem Alter von 50 Jahren ein. In diesem Alter sind aber viele Menschen, die ein familiär erhöhtes Risiko für Darmkrebs haben, bereits unheilbar erkrankt. „Menschen mit familiären Darmkrebsrisiko müssen daher dringend früher mit der Vorsorge beginnen, spätestens mit 40 bis 45 Jahren“, formuliert Christa Maar ihr zentrales Anliegen.
Nachdem beim ersten Innovationsworkshop 2014 ausschließlich Darmkrebs im Fokus stand, widmet sich die diesjährige Konferenz auch weiteren Krebsarten wie Brustkrebs, Leukämie und Gehirntumoren. Denn zunehmend steht weniger die Krebslokalisation, als vielmehr das Krebsgenom im Zentrum der Forschung. So lassen sich genetisch ähnliche Tumorarten, die sich aber an unterschiedlichen Entstehungsorten befinden, mit denselben Therapien behandeln.
Ein weiteres Ziel der Tagung ist es, die verschiedenen Akteure aus Forschung, pharmazeutischer Industrie und Gesundheitswesen miteinander ins Gespräch zu bringen. Dazu stehen zwei von den renommierten Wissenschaftsjournalisten Christina Berndt (Süddeutsche Zeitung) und Joachim Müller-Jung (Frankfurter Allgemeine Zeitung) moderierte Podiumsdiskussionen auf dem Programm.
Die Pressemappe zur Konferenz “Innovations in Oncology“ steht zur Verfügung unter:
www.dkfz.de/de/presse/pressekonferenzen/download/Pressemappe_171115.pdf