Nr. 56

Deutsches Krebsforschungszentrum und MediGene entwickeln Antikörper gegen Eierstockkrebs

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und das deutsch-amerikanische Biotechnologie-Unternehmen MediGene AG (Frankfurt, TecDAX) haben heute den Beginn einer Kooperation bekannt gegeben. Gegenstand ist die therapeutische Entwicklung monoklonaler Antikörper gegen das Eierstockkrebs-Protein L1. MediGene hat die Option, am Ende der zunächst auf zwei Jahre angelegten Zusammenarbeit eine exklusive, weltweite Lizenz auf die Anwendung von Anti-L1-Antikörpern in der Tumortherapie zu erwerben.

L1 ist ein Protein, das sehr spezifisch auf Oberflächen der Zellen von Eierstock- und Gebärmutterkrebs gefunden wird. Im entsprechenden gesunden Gewebe und in gutartigen Tumoren kommt L1 dagegen nicht vor. Daher ist das Protein als neuer Tumormarker für Diagnose und Therapie besonders geeignet. Die Forschungsgruppe um Professor Hans-Peter Altevogt, Abteilung Zelluläre Immunologie am DKFZ, hat in Zusammenarbeit mit Dr. Mina Fogel von Mor Research Applications, Ltd., Israel, Antikörper gegen L1 entwickelt und deren Anti-Tumoraktivität im Tiermodell bereits nachgewiesen. Im Rahmen der nun begonnenen Kooperation soll der Wirkmechanismus der Antikörper untersucht und die Erprobung in der Klinik vorbereitet werden. “Antikörper sind derzeit die besten Waffen gegen Tumoren. Wir hoffen, den betroffenen Frauen damit helfen zu können“, so Altevogt.

Dr. Peter Heinrich, Vorstandsvorsitzender der MediGene AG, kommentiert: “L1 bietet als neuer Marker die Möglichkeit, eine große Lücke bei der Therapie von Eierstockkrebs zu schließen. Durch die Zusammenarbeit mit dem DKFZ zur Entwicklung von L1-Antikörpern erhalten wir Zugriff auf diese sehr vielversprechende Technologie und erschließen uns die Möglichkeit, MediGenes Entwicklungspipeline durch einen attraktiven Medikamentenkandidaten zu ergänzen.“

Kontakt Deutsches Krebsforschungszentrum:
Dr. Julia Rautenstrauch
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 280
D-69120 Heidelberg
T: +49 6221 42 2854
F: +49 6221 42 2968

Kontakt MediGene AG:
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Fax:++49 - 89 - 85 65 - 2920
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Dr. Michael Nettersheim, Investor Relations, Tel.: ++49 - 89 - 85 65 - 2946

Über das DKFZ

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)

Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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