Nr. 60c

Alzheimer Forschung Initiative fördert Thomas Jahn

Dr. Thomas Jahn
Dr. Thomas Jahn

Alzheimer geht buchstäblich auf die Nerven: Im Gehirn entstehen verklumpen Eiweiße und zerstören die Nervenzellen. Dr. Thomas Jahn, Leiter einer Schaller Forschergruppe an der Universität Heidelberg und am Deutschen Krebsforschungszentrum, möchte dies verhindern. Er untersucht, wie sich das für die Alzheimer-Krankheit typische Tau-Protein im Gehirn ausbreitet. Die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI), fördert das zweijährige Forschungsprojekt mit 79.950 Euro.

„Die steigende Zahl der Alzheimer-Patienten und das Fehlen einer wirksamen Behandlung haben mich motiviert, den molekularen Hintergrund dieser Krankheit zu erforschen“, sagt Dr. Thomas Jahn. Der Wissenschaftler, der eine Schaller Forschergruppe an der Universität Heidelberg und am Deutschen Krebsforschungszentrum leitet, will mit seinem Team ein Zellkultursystem entwickeln, in dem die grundlegenden Prozesse der Fehlfaltung und die daraus entstehende Verklumpung des Tau-Proteins innerhalb und außerhalb der Zellen untersucht werden können.

Thomas Jahn nutzt auch Fruchtfliegen für seine Studie. Mit deren Hilfe will der Forscher nachvollziehen, wie bereits kleine Mengen des verklumpten Tau-Proteins für eine Ausbreitung der Krankheit im Gehirn verantwortlich sein können. „Wenn dieser Prozess mit einem ,Domino-Effekt‘ vergleichbar ist, müssen wir die Bausteine identifizieren und entfernen, die für die Verklumpung verantwortlich sind“, sagt Dr. Jahn, der mit seiner Forschung neue Möglichkeiten schaffen will, um verschiedene neuronale Krankheiten zu erkennen und zu behandeln.

Neben dem Projekt von Thomas Jahn fördert die AFI ab sofort neun weitere Alzheimer-Forschungsvorhaben an den Standorten Aachen, Dresden, Freiburg, Leipzig, München und Ulm. Die gesamte Fördersumme beträgt 669.525 Euro. Alle Projekte wurden vom Wissenschaftlichen Beirat der AFI unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Walter E. Müller, Goethe-Universität Frankfurt, zusammen mit den Beiräten der Schwesterorganisationen in den Niederlanden und Frankreich ausgewählt.

Über das DKFZ

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)

Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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