„Die steigende Zahl der Alzheimer-Patienten und das Fehlen einer wirksamen Behandlung haben mich motiviert, den molekularen Hintergrund dieser Krankheit zu erforschen“, sagt Dr. Thomas Jahn. Der Wissenschaftler, der eine Schaller Forschergruppe an der Universität Heidelberg und am Deutschen Krebsforschungszentrum leitet, will mit seinem Team ein Zellkultursystem entwickeln, in dem die grundlegenden Prozesse der Fehlfaltung und die daraus entstehende Verklumpung des Tau-Proteins innerhalb und außerhalb der Zellen untersucht werden können.
Thomas Jahn nutzt auch Fruchtfliegen für seine Studie. Mit deren Hilfe will der Forscher nachvollziehen, wie bereits kleine Mengen des verklumpten Tau-Proteins für eine Ausbreitung der Krankheit im Gehirn verantwortlich sein können. „Wenn dieser Prozess mit einem ,Domino-Effekt‘ vergleichbar ist, müssen wir die Bausteine identifizieren und entfernen, die für die Verklumpung verantwortlich sind“, sagt Dr. Jahn, der mit seiner Forschung neue Möglichkeiten schaffen will, um verschiedene neuronale Krankheiten zu erkennen und zu behandeln.
Neben dem Projekt von Thomas Jahn fördert die AFI ab sofort neun weitere Alzheimer-Forschungsvorhaben an den Standorten Aachen, Dresden, Freiburg, Leipzig, München und Ulm. Die gesamte Fördersumme beträgt 669.525 Euro. Alle Projekte wurden vom Wissenschaftlichen Beirat der AFI unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Walter E. Müller, Goethe-Universität Frankfurt, zusammen mit den Beiräten der Schwesterorganisationen in den Niederlanden und Frankreich ausgewählt.