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Deutsches Krebsforschungszentrum und Bayer HealthCare weihen gemeinsames Labor ein

Nr. 36a | 26.06.2013 | von nis

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und Bayer HealthCare (Bayer) haben ein gemeinsames Labor im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg, einer gemeinsamen Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums und des Universitätsklinikums Heidelberg, eingerichtet. Dort werden Wissenschaftler des DKFZ und von Bayer erstmals mit einem bis zu zwölfköpfigen Team auf dem Gebiet der Immuntherapie forschen.

Weihten das gemeinsame Labor ein: Prof. Dr. Philipp Beckhove (DKFZ), Prof. Dr. Guido Adler (Universitätsklinikum Heidelberg), Prof. Dr. Dr. h.c. Otmar D. Wiestler (DKFZ), Dr. Karl Ziegelbauer (Bayer), Prof. Dr. Andreas Busch (Bayer).
© dkfz.de

Das gemeinsame Labor ist Teil der seit 2008 bestehenden strategischen Forschungsallianz des DKFZ und Bayer auf der Suche nach neuen Krebstherapien. In diesem Frühjahr haben beide Partner die erfolgreiche Zusammenarbeit auf das Gebiet der Immuntherapie weiter ausgebaut. Hierfür planen die Partner Investitionen in Höhe von bis zu drei Millionen Euro pro Jahr. Immuntherapien sind vielversprechende Ansätze zur Behandlung von Krebserkrankungen. Dabei soll das körpereigene Immunsystem gezielt gegen Tumorzellen aktiviert werden.

„Wir haben uns viel vorgenommen“, erklärte DKFZ-Stiftungsvorstand Professor Dr. Dr. h.c. Otmar D. Wiestler bei der Einweihung des Labors am 25. Juni 2013 das Ziel der Kooperation. „Innerhalb der nächsten fünf Jahre möchten wir gemeinsam mindestens zwei neue Arzneimittelkandidaten auf dem Gebiet der Immuntherapie identifizieren und bis zum Start der klinischen Prüfung entwickeln.“ So sollen möglichst schnell neue Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit Krebs im Bereich der Immuntherapie zur Verfügung stehen.

Im Rahmen ihrer Zusammenarbeit begutachten beide Partner gemeinsam die einzelnen Projekte sowie die Zuteilung von Ressourcen und teilen sich die Rechte an den Forschungsergebnissen.

Bislang wurden 22 Projekte initiiert, einige davon haben bereits wichtige Meilensteine erreicht und konnten in die nächste Phase der Medikamentenentwicklung – in das Substanzscreening – überführt werden. Beide Partner investierten mehr als 10 Millionen Euro in die gemeinschaftliche Forschung.

Prof. Dr. Andreas Busch (Bayer) und die Preisträgerin Dr. Christiane Opitz
© dkfz.de

Im Rahmen der Eröffnungsfeier verlieh Professor Dr. Andreas Busch, Mitglied im Executive Committee von Bayer HealthCare und Leiter Global Drug Discovery, zudem den Bayer Early Excellence in Science Award der Bayer Science & Education Foundation in der Kategorie Biologie an Dr. Christiane Opitz. „Mit dem internationalen Bayer Early Excellence in Science Award wollen wir aufstrebende Nachwuchsforscher in frühen Phasen ihrer akademischen Laufbahn unterstützen“, sagte Professor Busch. „Ich freue mich sehr, Frau Dr. Opitz diesen Preis für ihre herausragenden Beiträge zum Verständnis eines neuen Signalwegs in der Krebs-Biologie überreichen zu können. Die Entdeckung dieses Signalwegs könnte die Entwicklung von neuen Therapien ermöglichen, die den bösartigen Phänotyp von Krebszellen hemmen und Immunreaktionen gegen den Tumor fördern.“

Mit dem Preis zeichnet die Bayer Science & Education Foundation talentierte Nachwuchswissenschaftler aus. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 10 000 Euro verbunden. Dr. Christiane Opitz leitet eine Juniorgruppe, die im Deutschen Krebsforschungszentrum und am Universitätsklinikum Heidelberg angesiedelt ist. Die Medizinerin und Biologin forscht über den Stoffwechsel von Hirntumorzellen, insbesondere von malignen Gliomen, der häufigsten Art von Hirntumoren im Erwachsenenalter. Sie untersucht dabei die zielgerichtete Hemmung von Signalwegen, die die Aggressivität von Tumorzellen fördern und Immunantworten unterdrücken. Mit ihren Erkenntnissen will sie dazu beitragen, neue Therapieansätze zu entwickeln.

Ein Bild zur Pressemitteilung steht im Internet zur Verfügung unter:
www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2013/images/DKFZ_BHC_JointLab.jpg

Bildlegende:
Weihten das gemeinsame Labor ein: Prof. Dr. Philipp Beckhove (DKFZ), Prof. Dr. Guido Adler (Universitätsklinikum Heidelberg), Prof. Dr. Dr. h.c. Otmar D. Wiestler (DKFZ), Dr. Karl Ziegelbauer (Bayer), Prof. Dr. Andreas Busch (Bayer). Quelle: de Andres/Deutsches Krebsforschungszentrum

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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