Stark durch Wissen
Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums zeigt: Evidenzbasierte Krebsinformation stärkt Selbstkompetenz der Patienten
„Entscheiden trotz Unsicherheit“ – der Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums fördert als Nationales Referenzzentrum für Krebsinformation die Gesundheitskompetenz in Deutschland. Während der 14. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin (DNEbM) am 15. und 16. März in Berlin gibt der KID einen ersten Einblick in die Ergebnisse einer Nutzerbefragung. Die Befragten hatten sich telefonisch zum Thema Krebs informiert. Das Angebot des KID richtet sich an Patienten, Angehörige und Fachkreise. Als Fördermitglied des DNEbM trägt der KID dazu bei, Konzepte und Methoden der EbM in der Praxis zu verbreiten und weiter zu entwickeln.
„Fachkreise, Betroffene und interessierte Bürgerinnen und Bürger profitieren von der in Deutschland einzigartigen Qualität unserer Krebsinformationen. Der Dienst bündelt wissenschaftlich fundierte Informationen und gibt diese in verständlicher Sprache wieder, zugeschnitten auf den individuellen Bedarf der Ratsuchenden. Was den KID dabei auszeichnet: Das Informationsangebot des KID ist beweisgestützt und frei von Trends oder einzelnen Expertenmeinungen. Und es folgt keinerlei kommerziellen Zwecken“, so Dr. Susanne Weg-Remers, Leiterin des KID.
Eine wichtige Voraussetzung für fundierte Entscheidungen sind verständliche, wissenschaftlich begründete Informationen, wie sie der Krebsinformationsdienst über seinen Telefonservice, via E-Mail oder über das Internet zur Verfügung stellt. Mit der neutralen und evidenzbasierten Qualität seiner Informationen stärkt der KID die Ziele des DNEbM: eine gesundheitliche Versorgung aller Bürgerinnen und Bürger, die auf bester wissenschaftlicher Erkenntnis beruht. Damit leistet der Krebsinformationsdienst einen wichtigen gesundheitspolitischen Beitrag. Trends, so Weg-Remers weiter, könnten zwar Impulse geben für Entscheidungen. Bei Fragestellungen zu einer Krebserkrankung und ihrer Therapie erfüllten sie jedoch nicht die Standards, die das DNEbM mit der „Guten Praxis Gesundheitsinformation“ (GPGI) definiert hat. Ziel der GPGI ist, die Qualität von Gesundheitsinformationen sicherzustellen und Bürgerinnen und Bürger vor unzuverlässigen, verzerrten und irreführenden Gesundheitsinformationen zu schützen. „Dazu gehört auch, Unsicherheiten zu benennen, wenn beweisgestütztes Wissen fehlt“, ergänzt Weg-Remers.
Informationen des KID stärken Selbstkompetenz
Eine unter den Anrufern des Krebsinformationsdienstes durchgeführte, nicht bevölkerungsrepräsentative Befragung zeigt, dass das Interesse an Information (87 Prozent wollen möglichst alles über ihre Erkrankung wissen) sowie an Beteiligung an medizinischen Entscheidungen (84 Prozent) sehr ausgeprägt ist. Rund 90 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen die vermittelten Informationen gut weitergeholfen haben. Insgesamt wurden 3.658 Anrufer des KID befragt, darunter 1.997 Patienten. Erhoben wurde, wie zufrieden die Anrufer mit dem Gespräch waren und in wieweit es zum besseren Verständnis der Therapieoptionen, zur Orientierung und der Einordnung von Informationen sowie der Sicherheit beigetragen hat.
Fazit: Wie vermutet, haben evidenzbasierte, individuell relevante und verständlich vermittelte Informationen in Übereinstimmung mit der „Guten Praxis Gesundheitsinformation“ überwiegend günstige Effekte auf Krankheitsbewältigung und Selbstkompetenz.
Auf dem Kongress werden erste Ergebnisse der Befragung vorgestellt.
Mehr dazu unter www.ebm-netzwerk.de.
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