Ministerin Theresia Bauer zu Gast im Deutschen Krebsforschungszentrum
Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, besuchte am 19.01.2012 das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg.
Nach einer Begrüßung durch den Vorstand des DKFZ, Prof. Dr. Otmar D. Wiestler und Prof. Dr. Josef Puchta, informierte sich die Ministerin über aktuelle Ergebnisse in der Krebsforschung. Im Anschluss gab Dr. Regine Hagmann, Leiterin des Krebsinformationsdienstes (KID), Theresia Bauer einen Einblick in die Arbeit des Dienstes. Die Mitarbeiter des KID beantworten alle Fragen rund um das Thema Krebs und machen aktuelles Wissen über Tumorerkrankungen für Interessierte und Betroffene zugänglich.
Professor Andreas Trumpp, Leiter der Abteilung Stammzellen und Krebs und gleichzeitig Geschäftsführer der HI-STEM gGmbH, gewährte beim anschließenden Laborrundgang der Ministerin einen Blick durchs Mikroskop auf so genannte Tumorstammzellen: "Diese Zellen sind besonders aggressiv," erklärte der Wissenschaftler der Ministerin, "sie sind vermutlich sowohl für die Entstehung, die Verbreitung wie auch das Wiederaufflammen eines Tumors nach scheinbar erfolgreicher Therapie verantwortlich. Deshalb wollen wir gezielt gegen sie vorgehen."
Prof. Peter Lichter und Prof. Roland Eils erläuterten der Ministerin die Ziele des im Aufbau befindlichen Heidelberger Instituts für personalisierte Krebsmedizin: Hier sollen bei Krebspatienten zunächst die Tumoren einer genauen Erbgutanalyse unterzogen werden, um maßgeschneiderte Behandlungen einzusetzen. "Erst die Diagnose, dann die Therapie", resümierte die Ministerin, "das ist in der Politik nicht anders als in der Medizin".
Prof. Dr. Ana Martin-Villalba stellte anhand eines neuen Therapieansatzes gegen Gehirntumoren die konstruktive Zusammenarbeit mit Partnern aus der Biotech-Industrie und der Klinik vor: Ein Wirkstoff, der im Deutschen Krebsforschungszentrum erforscht und entwickelt wurde, wird derzeit gemeinsam mit Apogenix, einer Ausgründung aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum, in der Heidelberger Universitätsklinik in einer klinischen Studie auf seine Wirkung überprüft.
Im Anschluss stand ein Besuch im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg auf dem Programm, das gemeinsam vom DKFZ und der Heidelberger Universitätsklinik getragen wird. Die Direktoren Prof. Dr. Christoph von Kalle, Prof. Dr. Dirk Jäger und Prof. Dr. Cornelia Ulrich verdeutlichten der Ministerin das Konzept des NCT – bestmögliche Versorgung von Krebspatienten kombiniert mit aktueller Forschung, um so neue Therapien gegen Krebs zu entwickeln.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.