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Neue Impulse für die Krebsprävention

Nr. 56 | 24.11.2009 | von (Sel/nis)

Cornelia Ulrich ist neue Direktorin für den Bereich Präventive Onkologie am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen.

Professor Cornelia Ulrich
© dkfz.de

Seit Mitte September ist Professor Cornelia Ulrich neue Direktorin für den Bereich Präventive Onkologie im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg. Zugleich ist sie Leiterin der neu eingerichteten Abteilung Präventive Onkologie im Deutschen Krebsforschungszentrum, wo sie eine Exzellenz-Professur innehat. Die Abteilung forscht über den Zusammenhang von genetischen und Umwelt-Faktoren bei der Entstehung von Krebs sowie über die Krebsvorbeugung und -früherkennung. Dabei geht es auch darum, innovative Screeningmethoden zur Früherkennung von Krebserkrankungen zu etablieren. Ein weiteres wichtiges Ziel von Cornelia Ulrich ist es, herauszufinden, was Krebspatienten selbst tun können, um ihre Prognose und ihr Wohlbefinden zu verbessern.

Cornelia Ulrich war seit 1999 am Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle, USA, tätig, wo sie eine Professur im Krebspräventionsprogramm innehatte. Dort erforschte sie vornehmlich, ob Krebs mit der genetischen Ausstattung des Patienten zusammen hängt. Insbesondere interessierte sie sich für solche Gene, die in Verbindung mit Entzündungen und Stoffwechselvorgängen stehen. Die Ergebnisse will sie dazu nutzen, die Krebsprävention für jede Person individuell anzupassen.

Die Wissenschaftlerin leitet zudem die ColoCare Studie: Ziel dieser internationalen Kooperation ist es zum einen, die Behandlung von Darmkrebspatienten zu verbessern, indem man die Therapie auf den einzelnen Patienten zuschneidet. Zum anderen gilt es herauszufinden, was Patienten für sich selbst tun können, um ihre Prognose und Wohlbefinden nach einer Darmkrebsdiagnose zu fördern. Die Möglichkeiten reichen dabei von Umstellen der Ernährung über wissenschaftlich fundierte Sportprogramme bis hin zur Prävention von Metastasen durch entzündungshemmende Mittel. Ulrich sieht am Standort Heidelberg und am NCT hervorragende Möglichkeiten, interdisziplinäre Forschungsprojekte durchzuführen, die die Prävention und Epidemiologie eng mit der Klinik vernetzen. „Wir können mit diesem neuen Ansatz Erkenntnisse gewinnen, von denen die Kliniker profitieren und die den Krebspatienten direkt zugute kommen“, ist sie überzeugt.

Cornelia Ulrich, 42, wurde in Fellbach bei Stuttgart geboren und studierte an der Universität Hohenheim Ernährungswissenschaften bis zum Vordiplom. Danach erhielt Sie ein Fulbright Stipendium und wechselte an die Oregon State University in Corvallis, USA, wo sie ihre Masterarbeit über den Zusammenhang von Ernährung, Bewegung und Knochendichte bei Frauen nach den Wechseljahren anfertigte. Mittels eines DAAD Stipendiums erforschte sie in ihrer Doktorarbeit an der University of Washington in Seattle den Zusammenhang von Genen und Ernährung, um die Darmkrebsprävention zu verbessern. Cornelia Ulrich ist Mutter von 6 und 9-jährigen Söhnen, ihr Ehemann Bruce Edgar ist ebenfalls Professor in Heidelberg. Persönlich ist es ihr zudem wichtig, jungen Frauen Mut zur Wissenschaft zu machen: „Man hat es nicht immer leicht, wenn man bestrebt ist, Familie und Karriere zu vereinbaren, aber es lohnt sich und macht Spaß“, lautet ihr Credo.

Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) ist ein Kooperationsprojekt des Universitätsklinikums Heidelberg, des Deutschen Krebsforschungszentrums, der Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg und der Deutschen Krebshilfe. Das NCT stellt eine neue Organisationsform dar, in der optimale interdisziplinäre Patientenversorgung mit exzellenter Krebsforschung verknüpft wird.

Ein Bild zur Pressemitteilung steht im Internet zur Verfügung unter:

http://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2009/images/Ulrich.jpg

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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