Die neue Ausgabe des Magazins "einblick" ist erschienen
Themenschwerpunkt: Gene und Krebs
Die Gene können nicht nur die Krebsentstehung, sondern auch den Krankheitsverlauf und den Erfolg einer Therapie beeinflussen. Selbst die Nebenwirkungen bei einer Bestrahlung sind abhängig vom Erbgut des Patienten, wie Forscher im Deutschen Krebsforschungszentrum aus ihren Untersuchungen wissen. Insgesamt sieben Beiträge im neuen „einblick“ befassen sich mit unserem Erbgut und damit, welche Rolle es bei Tumorerkrankungen spielt.
Krebs ist eine Krankheit der Gene. Doch welche Erbanlagen in einer Krebszelle verändert sind, unterscheidet sich nicht nur von Krebsart zu Krebsart, sondern auch von Patient zu Patient. Im internationalen Krebsgenomprojekt wollen Forscher die genetischen Veränderungen der 50 häufigsten Krebsarten unter die Lupe nehmen. Professor Peter Lichter koordiniert den deutschen Beitrag hierzu. Im „einblick“-Interview spricht er über die Idee und die Ziele des gigantischen Forschungsvorhabens.
Das Neuroblastom, eine Krebserkrankung bei Kindern, verläuft bei manchen Patienten sehr aggressiv, bei anderen verschwindet es dagegen von alleine. Aus dem Erbgut der Krebszellen können Wissenschaftler immer besser vorhersagen, welchen Weg die Krankheit einschlagen wird. Dieses Wissen hilft den Ärzten bei der Entscheidung, wie intensiv die Behandlung im Einzelfall sein muss. Auch bei Hirntumoren von Kindern untersuchen Wissenschaftler am Deutschen Krebsforschungszentrum die Gene der kleinen Patienten: zum Einen, um den Verlauf vorauszusagen und die Therapieentscheidung zu erleichtern, zum Anderen, um neue Behandlungswege zu finden.
Manche Genvarianten erhöhen das Risiko für eine bestimmte Krebserkrankung enorm. Der Wunsch nach einem gesunden Kind – frei von einem solchen „Krebsgen“ – bewegte ein Londoner Ehepaar zur sogenannten Präimplantations-Diagnostik: Nach einer künstlichen Befruchtung wurde das Erbgut der gezeugten Embryonen untersucht und ein Embryo ohne die entsprechende Genvariante für die Schwangerschaft ausgewählt. Als das Mädchen im Januar 2009 zur Welt kam, entbrannte die Debatte über vorgeburtliche Gentests neu – auch im aktuellen „einblick“ befasst sich ein Beitrag mit dem Thema.
Krebs als Infektionskrankheit, das war lange ein umstrittenes Thema. Spätestens seit den Arbeiten von Harald zur Hausen sind die Zweifel an dieser Art der Krebsentstehung jedoch endgültig beseitigt. Auf einem internationalen Symposium zu Ehren des Nobelpreisträgers wurden jetzt in Heidelberg die neuesten Forschungsergebnisse im Bereich der Tumorvirologie vorgestellt.
Weitere Themen im aktuellen Heft:
- Schützt Vitamin K vor Prostatakrebs?
- „An apple a day…“ – warum Äpfel nie Krebs bekommen
- Der Seniorforscher – Günther Schütz, Grandseigneur der Molekularbiologie
- Helmholtz-Zentren im Portrait: Das Alfred Wegener Institut für Polar- und Meeresforschung
Im Internet ist die Ausgabe verfügbar unter: http://www.dkfz.de/de/presse/veroeffentlichungen/einblick/einblick.html
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.