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International Journal of Cancer, Band 121 (3), neu erschienen

Nr. 49 | 27.07.2007 | von (Koh)

Amerikanische Autoren beschreiben in der neuen Ausgabe des International Journal of Cancer (IJC) ein Modellsystem zur Untersuchung der Genexpression bei Brustkrebs. Wissenschaftler aus Athen stellen einen potentiellen klinischen Marker für Brustkrebs vor. Eine dänische Studie untersucht den Einfluss von Alkohol auf die sozioökonomischen Unterschiede bei der Krebssterblichkeit. Die Druckversion des IJC 121 (3), erscheint am 1. August.

Ist Brustkrebs von den Milchgängen ausgehend in das umgebende Gewebe eingewachsen, so sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit der Betroffenen drastisch. Der Übergang vom lokal begrenzten "Carcinoma in situ" zum invasiv wachsenden Krebs markiert daher ein Schlüsselereignis der Krebsentstehung. Maren M. Chang und Kollegen behandelten Ratten mit der krebserregenden Substanz N-Nitrosourea. Die daraus resultierenden Brusttumoren sind üblicherweise wenig bösartige In-situ- Geschwülste, können aber nach wiederholter Transplantation auf andere Tiere zu invasivem Wachstum entarten. Beim Vergleich der Genexpressionsprofile invasiver und nichtinvasiver Tumoren identifizierten die Wissenschaftler eine ganze Reihe von Genen, die in den aggressiven Tumoren deutlich stärker oder schwächer aktiv waren als in den gutartigen. Die Autoren postulieren, dass eine Serie gradueller Änderungen des Genexpressionsprofils die Reprogrammierung der Zelle in den malignen Differenzierungszustand bewirkt.

Euthymios Dimitriadis und Kollegen beschreiben ein Molekül, das bei Darmkrebs mit häufiger Metastasierung, früher Rückkehr des Tumors und schlechter Überlebensprognose assoziiert ist. Das Molekül, CRD-BP/IMP1, gehört einer Proteinfamilie an, die hauptsächlich während der Embryonalentwicklung exprimiert wird. CRD-BP/IMP1 war in 50 Prozent der untersuchten Darmkrebs-Gewebeproben nachweisbar, aber nur in sehr wenigen Proben von gesundem Darmgewebe. Hier jedoch waren die CRD-BP/IMP1-bildenden Zellen hauptsächlich ganz am unteren Ende der Darmkrypten angesiedelt - eine Lokalisation, die für Stammzellen des Darms typisch ist. Patienten, deren Tumoren kein CRD-BP/IMP1 exprimierten, hatten einen günstigeren Krankheitsverlauf. Die Autoren schlagen CRD-BP/IMP1 daher als prognostischer Marker beim Kolonkarzinom vor.

Alkohol löst unter anderem Krebs der Luft- und Speiseröhre, des Mundes und der Leber aus. Die Sterblichkeit an alkoholbedingten Krebserkrankungen ist jedoch stark vom sozioökonomischen Status abhängig. Gwenn Menvielle und Kollegen wiesen nach, das dies besonders für Frankreich und Spanien gilt. Hier trägt Alkoholkonsum bei Männern um bis zu 36 Prozent zur sozioökonomisch bedingten Differenz bei den Krebstodesraten bei. In der Schweiz und in Italien können immerhin noch bis zu 23 Prozent der Differenz auf den Alkoholkonsum geschoben werden, wohingegen ein solcher Einfluss in Belgien und in den skandinavischen Ländern kaum nachweisbar ist.

Chan et al.: Serial transplantation of NMU-induced rat mammary-tumors: A model of human breast cancer progression
DOI: 10.1002/ijc.22684

Dimitriadis et al.: Expression of oncofetal RNA-binding protein CRD-BP/IMP1predicts clinical outcome of colon cancer
DOI: 10.1002/ijc.22716

Menvielle et al.: Socioeconomic inequalities in alcohol related cancer mortality among men: To what extent do they differ between Western European populations?
DOI 10.1002/ijc.22721

Weitere Artikel sind unter folgendem Link verfügbar:
www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/jissue/114269808
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:

Sherryl Sundell
Managing Editor
International Journal of Cancer
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Tel.: +49 6221 424800
Fax: +49 6221 424809
E-Mail: intjcanc@dkfz.de

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
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  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
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