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International Journal of Cancer, Band 120 (12), neu erschienen

Nr. 39 | 15.06.2007 | von (Koh)

Zwei Studien in der neuen Ausgabe des International Journal of Cancer (IJC) drehen sich um die Rolle eines Bestandteils der extrazellulären Matrix beim Verlauf einer Krebserkrankung. Schwedische Forscher gehen dem Zusammenhang zwischen Störungen des Zuckerstoffwechsels und dem Krebsrisiko am Beispiel des Prostatakarzinoms auf den Grund. Dass bestimmte Immunzellen der Abwehr von Krebszellen nicht förderlich sind, zeigte ein Heidelberger Autorenteam. Die Druckversion des IJC 120#12 erscheint am 15. Juni.

Hyaluran, ein Bestandteil der extrazellulären Matrix, spielt eine Rolle bei der Migration von Krebszellen - eine der Voraussetzungen für die Bildung von Tumorabsiedelungen. Yuejuan Li und Kollegen untersuchten in verschiedenen Brustkrebszelllinien die Expression der Hyaluronan-synthetisierenden Enzyme HAS1, -2 und -3. Die aggressivste der untersuchten Zelllinien exprimierte das Enzym HAS2. Wurde die HAS2-Bildung experimentell unterdrückt, verlor die Zelllinie an Wachstumspotenzial, Migrationsfähigkeit und invasivem Verhalten. Morohashi Hajime und Kollegen testeten 4-Methylesculetin, einen Inhibitor der Hyaluronan-Synthese, an Zellen des Pankreas-Karzinoms. Auch hier zeigte sich eine Verringerung des Migrationspotenzials der Krebszellen. Wurden Mäuse mit implantierten Pankreastumoren mit dem Inhibitor behandelt, überlebten sie länger als unbehandelte Artgenossen - ohne Anzeichen von toxischen Nebenwirkungen der Substanz.

Ein Zusammenhang zwischen Insulinresistenz und Krebsentstehung wird bereits seit Jahren diskutiert. Für Prostatakrebs, darauf deuteten Ergebnisse früherer Studien hin, haben Diabetiker ein verringertes Erkrankungsrisiko. Tanja Stocks und Kollegen prüften dies in einer Fall-Kontroll-Studie an 400 schwedischen Teilnehmern. Sie konnten einen inversen Zusammenhang zwischen Hormonen wie Leptin, C-Peptid und anderen Komponenten des Energiestoffwechsels mit dem Erkrankungsrisiko nachweisen - allerdings nur bei Männern im Alter von unter 59 Jahren. Die Autoren schließen daraus, dass nicht allein die hohe Insulin-Konzentration vor Prostatakrebs schützt, sondern dass ein Zusammenhang zwischen Insulinresistenz und dem Androgenstatus entscheidend zum Schutz beiträgt.

Mehrere Untersuchungen gaben bereits Anlass zu der Vermutung, dass regulatorische T-Zellen die Aktivität des Immunsystems gegen Tumoren hemmen. Karsten Mahnke und Kollegen schalteten daher bei Patienten mit schwarzem Hautkrebs vor einer Impfung gegen Melanom-spezifische Antigene die regulatorischen T-Zellen mit einem Toxin aus. Bei den so behandelten Patienten, die alle bereits das Endstadium der Erkrankung erreicht hatten, wurden daraufhin deutliche gegen die Tumorzellen gerichtete Immunreaktionen gemessen. Zwar wurde keiner der Patienten geheilt, die Autoren gehen dennoch davon aus, dass so der Effekt von Impfungen gegen Tumorantigene generell verbessert werden kann.

Li et al.: Silencing of hyaluronan synthase 2 suppresses the malignant phenotype of invasive breast cancer cells
DOI: 10.1002/ijc.22550

Nielsen et al.: Inhibitory effect of 4-methylesculetin on hyaluronan synthesis slows the development of human pancreatic cancer in vitro and in nude mice
DOI: 10.1002/ijc.22349

Stocks et al.: Insulin resistance is inversely related to prostate cancer: A prospective study in Northern Sweden
DOI: 10.1002/ijc.22587

Mahnke et al.: Depletion of CD4+CD25+ human regulatory T cells in vivo: Kinetics of Treg depletion and alterations in immune functions in vivo and in vitro
DOI: 10.1002/ijc.22617

Weitere Artikel sind unter der folgenden Internetadresse verfügbar:
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/jissue/114208996

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:

Sherryl Sundell
Managing Editor
International Journal of Cancer
Deutsches Krebsforschungszentrum
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Tel.: +49 6221 424800
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E-Mail: intjcanc@dkfz.de

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
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  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
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