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International Journal of Cancer, Band 119 (8), erschienen

Nr. 85 | 11.10.2006 | von (ChM/KR)

In der neuen Ausgabe des "International Journal of Cancer" (IJC), Band 119 (8), liefert eine Studie erste Hinweise, dass die Matrix Metalloproteinase 7 die Heilungsaussichten bei Eierstockkrebs erhöht. Weitere Studien beschäftigen sich mit dem Einbau von Retroviren in das Erbgut und der Ausbreitung humaner Papillomviren bei Männern. Die Druckversion des IJC erscheint am 15. Oktober 2006.

Matrix Metalloproteinasen (MMP) sind an der Ausbreitung vieler Krebsarten beteiligt. Forscher gehen davon aus, dass eine große Menge bestimmter MMPs die Überlebenschancen bei einigen Krebserkrankungen verringert. Umso überraschender waren die Ergebnisse von Sillanpää et al., die Patientinnen mit Eierstockkrebs untersuchten. Die Wissenschaftler wiesen nach, dass betroffene Frauen mit einem hohen Spiegel an MMP 7 bessere Überlebenschancen hatten und seltener einen Rückfall erlitten.

In einer weiteren Arbeit untersuchten Forscher das Retrovirus MelARV in Hautkrebszellen von Mäusen und entzifferten das gesamte Erbgut des Virus. Retroviren sind ein normaler Bestandteil des Erbmaterials von Säugerzellen. Sie können aber auch Tumoren verur¬sachen, wenn sie Gene zerstören, die wichtige Funktionen in einer Zelle steuern. Pothlichet et al. spürten die Einlagerungsstellen des Virus auf und verglichen diese in unterschiedlichen Zelllinien. Den Wissenschaftlern fiel auf, dass in einer der Zelllinien, die schnell im Körper metastasiert, vor allem solche Gene durch das Virus zerstört wurden, die mit der raschen Tumorausbreitung in Verbindung stehen.

Die Verbreitung des humanen Papillomvirus (HPV), das bei Frauen Gebärmutterhalskrebs hervorrufen kann, ist bei Männern bisher wenig erforscht. Vaccarella et al. untersuchten fast 800 Männer und fanden heraus, dass etwa neun Prozent von ihnen mit dem Papillomvirus infiziert waren. Die Arbeit ergab, dass sowohl der Gebrauch von Kondomen als auch die Beschneidung und feste Sexualpartner das Infektionsrisiko senken. Insgesamt fanden die Forscher 35 unterschiedliche HP-Viren - am häufigsten den Virustyp 59. Die Studie lieferte einen ersten Beleg, dafür dass Männer genauso oft wie Frauen an dem Virus erkranken. Eine Impfung - wie sie für Frauen gegen Ende des Jahres in Deutschland zugelassen wird - wäre daher auch bei Männern sinnvoll, sind die Autoren überzeugt.

Die Artikel sind über folgende DOI’s abrufbar (www.doi.org):

Sillanpää et al. Prognostic significance of matrix metalloproteinase-7 in epithelial ovarian cancer and its relation to -catenin expression
DOI: 10.1002/ijc.22067
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/112664366/ABSTRACT

Pothlichet et al. Mobility and integration sites of a murine C57BL/6 melanoma endogenous retrovirus involved in tumor progression in vivo
DOI: 10.1002/ijc.22066
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/112627988/ABSTRACT

Vaccarella et al. Prevalence and determinants of human papillomavirus infection in men attending vasectomy clinics in Mexico
DOI: 10.1002/ijc.21992

http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/112627979/ABSTRACT


Weitere Artikel sind unter folgendem Link verfügbar:
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/jhome/29331


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Sherryl Sundell
Managing Editor
International Journal of Cancer
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69120 Heidelberg
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Fax: +49 6221 424809
E-Mail: intjcanc@dkfz.de

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
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