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International Journal of Cancer, Band 119 (2), erschienen

Nr. 53 | 29.06.2006 | von (JR)

Die neue Ausgabe des "International Journal of Cancer" (IJC), Band 119 (2) beschäftigt sich mit der Frage, warum Tumorzellen zwar im ganzen Körper verstreut werden, aber dennoch nur in bestimmten Organen Tochtergeschwülste bilden können. Weitere Beiträge betreffen die Verbesserung der Sensitivität der so genannten Duktallavage, einer minimal-invasiven Methode zur Brustkrebs-Diagnostik, und mit geschlechtsspezifischen Unterschieden in der Auswirkung körperlicher Aktivität auf das Darmkrebsrisiko. Die Druckversion des IJC erscheint am 15. Juli 2006.

Montel et al. untersuchten die Wechselwirkung zwischen Tumorzellen und ihrer Umgebung und stellten fest, dass aus dem Primärtumor abgelöste Tumorzellen nur in einer passenden Organumgebung Wurzeln schlagen können. Entscheidend ist, dass das Zellprogramm der Wirtszellen eine Interaktion mit dem eigenen Zellprogramm der Tumorzellen erlaubt. Dies erklärt die hohe Organspezifität der Metastasierung.

Der Stellenwert der Duktallavage für die Früherkennung von Brustkrebs und die Risikobeurteilung wird kontrovers beurteilt. Bei dieser Methode werden Zellen aus den Milchgängen der Brust herausgewaschen und anschließend unter dem Mikroskop beurteilt. Die Sensitivität dieser minimal-invasiven Untersuchung kann laut Zhang et al. durch die zusätzliche Bestimmung von zellulären Biomarkern erheblich verbessert werden.

Regelmäßige körperliche Aktivität scheint das Darmkrebsrisiko zu verringern. Dies lässt sich biologisch auch durchaus plausibel erklären, weil Bewegung den Darmtransit beschleunigt, der Entwicklung einer Insulinresistenz vorbeugt und die Immunfunktionen verbessert. Verwirrend blieb allerdings, warum dieser Effekt bisher nur bei Männern gezeigt werden konnte. Calton et al. werteten die Daten einer prospektiven Studie zur Brustkrebsfrüherkennung aus, in der fast 32.000 postmenopausale Frauen über mehr als 10 Jahre nachbeobachtet worden waren. Sie fanden auch hier keine Korrelation zwischen körperlicher Aktivität und Darmkrebsrisiko bei den Frauen.

Die Artikel sind über folgende DOI’s abrufbar (www.doi.org):

Montel et al.: Tumor-stromal interactions reciprocally modulate gene expression patterns during carcinogenesis and metastasis. Published Online: 15 Feb 2006.
DOI: 10.1002/ijc.21757
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/112425938/ABSTRACT

Zhang et al.: Biomarker analysis on breast ductal lavage cells in women with and without breast cancer. Published Online: 13 Feb 2006.
DOI: 10.1002/ijc.21854
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/112412705/ABSTRACT

Calton et al.: Physical activity and the risk of colon cancer among women: A prospective cohort study (United States). Published Online: 17 Feb 2006.
DOI: 10.1002/ijc.21840
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/112438307/ABSTRACT

Weitere Artikel sind unter folgendem Link verfügbar:
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/jissue/112599116

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
Sherryl Sundell
Managing Editor
International Journal of Cancer
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 242
69120 Heidelberg
Germany
Tel.: +49 6221 424800
Fax: +49 6221 424809
E-Mail: intjcanc@dkfz.de

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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