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International Journal of Cancer, Band 118 (7), erschienen

Nr. 26 | 05.04.2006 | von (IW)

Das "International Journal of Cancer" (IJC) informiert im Band 118(7) über eine Methode mit der sich die Onkogenität der DNA des Epstein-Barr Virus bestimmen lässt, die Beteiligung von Heparanase am Wachstum von Brustkrebstumoren, einen möglichen Biomarker bei Lungenkrebs und den Einfluss der inneren Uhr auf das Tumorwachstum. Die Druckversion des IJC ist am 01. April 2006 erschienen, die Artikel sind auch online verfügbar.

Forscher des Children’s Cancer Research Institute in Wien haben eine neue Methode entwickelt, mit der sich unterscheiden lässt, ob die DNA des Herpes-Erregers Epstein-Barr Virus (EBV) in das Genom des infizierten Gewebes integriert wird und damit onkogen wirkt, oder lediglich als freie, ringförmige DNA vorliegt, ohne Krebs zu fördern. Durch die Kombination der Techniken "dynamic molecular combing" (DMC) und "fiber fluoerescence in situ hybridization" (FISH) erhielten Reisinger et al. auch Einblicke in die Organisation der Viren DNA. Darüber hinaus lassen sich so genannte "internal repeat 1" (IR1) Sequenzen bestimmen, die etwas über Änderungen des EBV-Erbguts aussagen. Die Forscher glauben, dass die Methode auch bei anderen Virus-Genomen angewendet werden kann.

Wachstum und Blutgefäßbildung von Brustkrebstumoren werden durch Heparanase unterstützt, einem Enzym, dass eine der Hauptkomponenten der extrazellulären Matrix spaltet: das Polysaccharid Heparan (β-Heparin). Israelische Wissenschaftler hatten in das Genom der Zellen von Brustkarzinomen die cDNA der humanen Heparanase eingebracht und festgestellt, das diese schneller wachsen und bis zu siebenmal größer werden, als die Kontrollzellen ohne fremde DNA und überexprimiertem Enzym. Die so veränderten Tumoren drangen in das umgebende Stroma ein, indem sie stark mit Gefäßen versorgte faserige Bänder bildeten.

An Leukozyten-DNA angelagerte Fremdstoffe können als Biomarker herangezogen werden um das Risiko von Lungenkrebs zu bestimmen. Bak et al. haben einen Zusammenhang dieser Beeinträchtigungen - wodurch das Erbgut nicht abgelesen werden kann oder die Stränge aufgespaltet werden - und dem Lungenkrebsrisiko bestätigt. Die Schadstoffe gelangen durch Umweltgifte in der Luft und dem Rauchen von Tabak in den Körper. In ihrer Studie hatten die Forscher 245 Fälle beider Geschlechter an Lungenkrebs erkrankter, mit einer Kontrollgruppe von 255 Männern und Frauen im Alter von 50 bis 64 Jahren, unter Berücksichtigung des Rauchverhaltens, verglichen.

An den tageszeitlichen Rhythmus angepasste Mahlzeiten verringern das Wachstum von Leberkarzinomen. Alec J. Davidson und sein Team von der Universität von Virginia haben an Ratten untersucht, wie die Expression von Clock-Genen - die für Proteine der inneren Uhr codieren - durch Licht und Nahrungsgabe beeinflusst wird. Sie stellten dabei fest, dass Arrhythmien das Tumorwachstum erhöhen und schneller zum Tod führen. Trotz kürzerer Tagesrhythmen der Hepatome gegenüber gesunden Zellen, glauben die Forscher an therapeutische Vorteile dieser Entdeckung: eine bessere Abstimmung von Ernährung und Medikamentengabe, um die giftigen Nebeneffekte der Chemotherapie auf gesundes Gewebe zu minimieren und die auf den Tumor zu maximieren.

Die Artikel sind über folgende DOI’s abrufbar (http://www.doi.org):

Reisinger et al.: Visualization of episomal and integrated Epstein-Barr virus DNA by fiber fluorescence in situ hybridization
DOI 10.1002/ijc.21498
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/112101294/ABSTRACT

Cohen et al.: Heparanase promotes growth, angiogenesis and survival of primary breast tumors
DOI 10.1002/ijc.21552
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/112101278/ABSTRACT

Bak et al.: Bulky DNA adducts as risk indicator of lung cancer in a Danish case-cohort study
DOI 10.1002/ijc.21551
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/112101274/ABSTRACT

Davidson et al.: Daily timed meals dissociate circadian rhythms in hepatoma and healthy host liver
DOI 10.1002/ijc.21591
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/112125605/ABSTRACT


Weitere Artikel sind unter folgendem Link verfügbar:
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/jabout/29331

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
Sherryl Sundell
Managing Editor
International Journal of Cancer
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 242
69120 Heidelberg
Germany
Tel.: +49 6221 424800
Fax: +49 6221 424809
E-Mail: intjcanc@dkfz.de

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
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