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Neue Artikel des International Journal of Cancer online verfügbar

Nr. 02 | 18.01.2006 | von (Bm)

Die aktuelle Ausgabe des „International Journal of Cancer“ (IJC), Band 118(4), informiert über die Rolle des Lactotransferrin bei der Entstehung von Lungenkrebs, die Auswirkungen der Vitamine A, C, E und Folsäure auf das Lungenkrebsrisiko und über den unbegründeten Verdacht, dass Brustimplantate aus Silikon Brustkrebs oder andere Krebsarten fördern. Die Druckversion des IJC erscheint am 15. Februar 2006.

Das Enzym Lactotransferrin (LTF) soll das Wachstum solider Tumoren verhindern und der Metastasierung vorbeugen. Es wird auf dem in Lungenkrebszellen häufig geschädigten Chromosom 3 codiert. So zeigten in den Untersuchungen von Iijima et al. auch mehr als die Hälfte der Zelllinien verschiedener Lungenkarzinome fehlende LTF-Produktion. Eine Wiederaufnahme der LTF-Expression wurde in je 4 von 7 Zelllinien durch Demethylierung oder durch Hemmung der Histon-Deacetylierung erreicht. Zudem fand Iijima mehrere bisher noch unbekannte Mutationen im LTF-Gen, die zu dessen Inaktivierung führen könnten. Eine Schlüsselrolle der LTF-Inaktivierung bei der Entstehung verschiedener Typen von Lungenkrebs scheint sicher.

Die Vitamine A, C, E und Folsäure wurden bisher als „Krebs-Blocker“ angesehen. Ihren vorbeugenden Einfluss auf die Entstehung von Lungenkrebs untersuchte nun die Forschungsgruppe um Cho. Verschiedene Gruppen von Testpersonen in Europa und Nordamerika erhielten die genannten Vitamine zusätzlich zur Nahrung. Das Lungenkrebsrisiko dieser Menschen wurde dadurch nicht reduziert.

Seit Jahrzehnten stehen Brustimplantate aus Silikon im Verdacht, Krebs zu verursachen. Beweise dafür gab es jedoch nicht. Friis et al. sammelten Daten über Brustimplantationen der letzten 30 Jahre. Die Auswertungen zeigten ein geringeres Brustkrebsrisiko bei Frauen mit Implantat als bei Frauen ohne Implantat. Friis erklärt diesen Umstand mit externen Faktoren, die nichts mit dem Silikon-Implantat an sich zu tun haben. So lassen sich z.B. Frauen mit Fällen von Brustkrebs in der Familie eher selten ein kosmetisches Implantat einsetzen.


Die Artikel sind unter folgender DOI abrufbar (www.doi.org):

10.1002/ijc.21462, Iijima et al., Genetic and epigenetic inactivation of LTF gene at 3p21.3 in lung cancers

10.1002/ijc.21441, Cho et al., Intakes of vitamins A, C and E and folate and multivitamins and lung cancer: A pooled analysis of 8 prospective studies

10.1002/ijc.21433, Friis et al., Cancer risk among Danish women with cosmetic breast implants


Weitere Artikel sind unter folgendem Link verfügbar:
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/jabout/29331


Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
Sherryl Sundell
Managing Editor
International Journal of Cancer
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 242
69120 Heidelberg
Germany
Tel.: +49 6221 424800
Fax: +49 6221 424809
E-Mail: intjcanc@dkfz.de

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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