Cookie Hinweis

Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Webseiten-Erlebnis zu bieten. Dazu zählen Cookies, die für den Betrieb der Seite notwendig sind, sowie solche, die lediglich zu anonymen Statistikzwecken, für Komforteinstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte genutzt werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen .

Essentiell

Diese Cookies sind für die Funktionalität unserer Website erforderlich und können nicht deaktiviert werden.

Name Webedition CMS
Zweck Dieses Cookie wird vom CMS (Content Management System) Webedition für die unverwechselbare Identifizierung eines Anwenders gesetzt. Es bietet dem Anwender bessere Bedienerführung, z.B. Speicherung von Sucheinstellungen oder Formulardaten. Typischerweise wird dieses Cookie beim Schließen des Browsers gelöscht.
Name econda
Zweck Session-Cookie für die Webanalyse Software econda. Diese läuft im Modus „Anonymisiertes Messen“.
Statistik

Diese Cookies helfen uns zu verstehen, wie Besucher mit unserer Webseite interagieren, indem Informationen anonym gesammelt und analysiert werden. Je nach Tool werden ein oder mehrere Cookies des Anbieters gesetzt.

Name econda
Zweck Measure with Visitor Cookie emos_jcvid
Externe Medien

Inhalte von externen Medienplattformen werden standardmäßig blockiert. Wenn Cookies von externen Medien akzeptiert werden, bedarf der Zugriff auf diese Inhalte keiner manuellen Zustimmung mehr.

Name YouTube
Zweck Zeige YouTube Inhalte
Name Twitter
Zweck Twitter Feeds aktivieren

Neuer Diagnoseansatz für Prostatakrebs

Bessere Abgrenzung gegenüber gutartigen Veränderungen

Nr. 41 | 01.08.2005 | von (And)

Einfach und zuverlässig sollen Früherkennungsmaßnahmen bei Krebs sein. Im Fall des Prostatakarzinoms scheint das Protein S100A9 dem Prostata-spezifischen Antigen (PSA) als diagnostischer Marker ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen zu sein. Dies schreibt Alexander Hermani vom Deutschen Krebsforschungszentrum gemeinsam mit weiteren Forschern in der neuesten Ausgabe der Zeitschrift Clinical Cancer Research*. Im Vergleich zum so genannten PSA-Test, der auch bei gutartigen Veränderungen der Prostata erhöhte Werte anzeigt, ist S100A9 besser geeignet, einen Tumor von einer gutartigen Wucherung abzugrenzen, so das Ergebnis einer Untersuchung mit 75 Patienten, die an Prostatakrebs erkrankt waren.

In letzter Zeit gibt es verstärkt Hinweise, dass Proteine der S100-Familie, darunter S100A9, mit bestimmten Tumoren assoziiert sind, so etwa Leber-, Lungen- und Brustkrebs. Bei Patientinnen mit Eierstockkrebs ließen sich im Blut erhöhte Konzentrationen an S100A8 und S100A9 nachweisen. Es wird außerdem vermutet, dass S100-Proteine als Liganden dienen, die an den Rezeptor RAGE binden können. Der Rezeptor-Liganden-Komplex löst offenbar eine Kaskade von zellulären Signalen aus, die letztlich das Teilungs- und Wanderungsverhalten der Zelle beeinflussen.

Diese Daten und Erkenntnisse lieferten die Ausgangsbasis für die Arbeit von Alexander Hermani und Professor Dr. Doris Mayer, Leiterin der Arbeitsgruppe Hormonwirkung und Signaltransduktion. Sie untersuchten Gewebeproben aus menschlichen Prostatatumoren unterschiedlicher Stadien. In Zusammenarbeit mit weiteren Heidelberger Kollegen und Partnern des Mannheimer Universitätsklinikums fanden die Wissenschaftler heraus, dass die beiden Proteine der S100-Familie und ihr potenzieller Rezeptor in Krebsvorstufen und in zunehmendem Maße in fortgeschrittenen Prostatatumoren produziert werden. Dagegen waren in gutartigem Gewebe keine oder nur geringe Konzentrationen der Proteine nachweisbar.

Zudem prüften die Wissenschaftler, ob S100A9 im Blut vorkommt und sich damit als charakteristisches Merkmal für Prostatakrebs eignet. Und in der Tat: Im Vergleich zu gesunden Personen oder Patienten mit gutartigen Veränderungen der Prostata fanden sie im Blut der Krebspatienten eine deutlich höhere Konzentration an S100A9. Von besonderer Bedeutung ist dabei die höhere Aussagekraft, die der Nachweis S100A9 hat: Während der PSA-Test keine eindeutige Unterscheidung von gut- und bösartigen Prostataveränderungen ermöglicht, erlaubt der neu getestete Kandidat eine bessere Abgrenzung beider Diagnosen.

Auch im Hinblick auf die Vorbeugung von Prostatakrebs sowie neue Behandlungskonzepte könnten sich die Ergebnisse der Wissenschaftler als wertvoll erweisen. So bietet der Komplex aus S100-Ligand und seinem Rezeptor einen möglichen Angriffspunkt für entsprechende Strategien. Allerdings sind noch weitere Untersuchungen notwendig, um die Funktion der Moleküle besser zu verstehen.

*Alexander Hermani, Jochen Hess, Barbara De Servi, Senad Medunjanin, Rainer Grobholz, Lutz Trojan, Peter Angel, Doris Mayer: „Calcium-binding proteins S100A8 and S100A9 as novel diagnostic markers in human prostate cancer”, Clinical Cancer Research, 2005 Jul 15;11(14):5146-52.



Hintergrund:

Im Jahr 2000 erkrankten laut Dachdokumentation Krebs im Robert-Koch-Institut knapp 37150 Männer erstmals neu an einem Prostatakarzinom. Dieser Krebs ist damit der häufigste bösartige Tumor bei Männern, mittlerweile sogar häufiger als Lungenkrebs. In der Regel ist es eine Krankheit des älteren Mannes: Fast 90 Prozent der Patienten sind zum Zeitpunkt der Diagnose über 60 Jahre alt, das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 72 Jahren. Etwa drei von zehn Männern über 70 Jahre haben ein latentes Prostatakarzinom, das sich nicht weiter verändert, ihnen keine Beschwerden bereitet und der Mehrzahl von ihnen in ihrem weiteren Leben auch keine Beschwerden bereiten wird. Offenbar beginnt nur ein geringer Teil dieser verborgenen Tumoren überhaupt irgendwann schneller zu wachsen.
Für die Diagnose der Erkrankung stehen dem Arzt bisher zwei einfache, wenig belastende Untersuchungsmethoden zur Verfügung: die Tastuntersuchung und die so genannte PSA-Bestimmung, für die eine Blutprobe abgenommen wird. Die Früherkennung des Prostatakarzinoms wird jedoch immer wieder wissenschaftlich wie gesundheitspolitisch diskutiert, da es vor allem beim Bluttest unklar ist, ob er, auf die Gesamtbevölkerung bezogen, wirklich von Nutzen ist, oder ob er zwar einigen Männern hilft, sehr viel mehr aber unnötig beunruhigt werden.

Weltweit suchen Fachleute nach Möglichkeiten, die die Früherkennung effektiver machen. Besondere Aufmerksamkeit gilt bei einer solchen Suche immer Bluttests, weil sie sich meist einfach und schnell durchführen lassen. Rein technisch steht für die Diagnostik des Prostatakarzinoms mit dem PSA-Test ein solches Verfahren zur Verfügung. Haupteinwand vieler Experten war und ist, dass bei Reihenuntersuchungen in dem Ausmaß, wie es die Krebsfrüherkennung erfordert, auch viele kleine, wenig bösartige Tumoren entdeckt würden, die vielleicht keiner Behandlung bedürften, und die betroffenen Männer nicht nur möglicherweise unnötig behandelt, sondern auch einer großen psychischen Belastung ausgesetzt würden.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

Archiv Pressemitteilungen

Durchsuchen Sie unser Pressemitteilungsarchiv nach einem bestimmten Thema oder Jahr für Jahr.

RSS-Feed auf www.dkfz.de

Sie können unseren RSS-Feed ganz einfach abonnieren - unkompliziert und kostenlos.

RSS-Feed
nach oben
powered by webEdition CMS