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In drei Minuten zehn zum Sieg

Paralympics-Gold für querschnittsgelähmten Krebsforscher

Nr. 35 | 24.08.2004 | von (And)

Einen großartigen Erfolg kann Dr. Robert Figl seit Sonntag Abend vorweisen. Die außergewöhnliche Leistung erbrachte der 37-Jährige allerdings nicht in seinem Beruf als Arzt in der Klinischen Kooperationseinheit Dermato-Onkologie des Deutschen Krebsforschungszentrums. Figl gewann vielmehr bei einem Demonstrationswettbewerb der Rollstuhlschnellfahrer während der Olympischen Spiele in Athen die Goldmedaille über die 1500-Meter-Distanz. Mit 3 Minuten, 10 Sekunden und 91 Hundertstelsekunden lag er klar vor seinen acht Konkurrenten. Silber holte sich der Mexikaner Saul Mendoza, die Bronzemedaille ging an Rawat Tana aus Thailand.

„Ich habe das Unglaubliche geschafft.“ Figl ist sich bewusst, dass das Rennen auch ganz anders hätte ausgehen können. Bereits im Vorfeld des Wettkampfs sagte er: „Werde ich in einen Sturz verwickelt oder auf der Innenbahn eingeklemmt, kann der Traum auch schon im Vorlauf vorbei sein.“ Eine gute Vorbereitung war deshalb eine wichtige Voraussetzung für den Sieg. Sein Dank gilt natürlich auch seinem Chef, Prof. Dirk Schadendorf, der ihn in seinen sportlichen Aktivitäten unterstützt hat: Die teilweise Freistellung von seinem Beruf machte es Figl möglich, das erforderliche Trainingspensum zu absolvieren. Bereits morgens ging es auf die Tartanbahn, nach Dienstschluss folgten weitere Trainingseinheiten.

Offizieller Start der Paralympics ist der 17. September 2004. Dann wird Figl noch in weiteren Disziplinen antreten: Er nimmt an der 4x100-Meter-Staffel teil und geht beim 800-Meter-Rennen an den Start. Möglicherweise versucht er sein Glück auch über die 400-Meter-Distanz oder er nimmt sich den Marathon vor.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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