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Aufklärungsarbeit über geheime kriminelle Großversuche an jungen Sportlern

Ehepaar Franke erhält Bundesverdienstkreuz für den Kampf gegen Doping

Nr. 20 | 03.05.2004 | von (And)

Ihr Einsatz galt und gilt dem Kampf gegen Medikamentenmissbrauch und systematische Körperverletzung und somit für dopingfreien Spitzensport. Brigitte Franke-Berendonk und Professor Dr. Werner W. Franke erhalten nun das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Am Freitag, dem 7. Mai 2004, wird der baden-württembergische Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst Professor Dr. Peter Frankenberg dem Ehepaar Franke die Auszeichnung verleihen.

Die frühere Olympiateilnehmerin und Deutsche Meisterin im Diskuswerfen und Kugelstoßen Brigitte Franke-Berendonk und ihr Ehemann Werner W. Franke, Leiter der Abteilung Zellbiologie im Deutschen Krebsforschungszentrum, haben gemeinsam das erschreckende Ausmaß des Dopingschwindels im Sport aufgeklärt und dokumentiert. „Damit haben sie sich um die deutsche Sportbewegung und um deren pädagogische, gesundheitliche und soziale Werte in höchstem Maße verdient gemacht“, betont Minister Frankenberg. Das Engagement des Ehepaars hat unter anderem dazu geführt, dass der Missbrauch von Medikamenten zur Leistungssteigerung im Sport inzwischen als Straftat gilt, was wiederum viele Strafurteile zur Folge hatte. 1998 folgte eine Änderung des Arzneimittelgesetzes, mittlerweile ist in der Öffentlichkeit ein Problembewusstsein um Dopingpraktiken entstanden.

Brigitte Franke-Berendonk war von 1967 bis 1974 als Sportlerin aktiv – zu einer Zeit, als ein zunehmender Teil der sportlichen Konkurrenten von skrupellosen Sportmedizinern veranlasst wurde, sich mit oder ohne Wissen durch Doping einen Vorteil zu verschaffen. Die Sportlerin hat auf nationaler und internationaler Ebene auf die Probleme aufmerksam gemacht, die sich nicht nur in puncto sportlicher Fairness, sondern vor allem unter gesundheitlichen Aspekten ergeben. Auch in Form von zahlreichen Veröffentlichungen sowie durch ehrenamtliches Engagement für Dopingopfer hat Brigitte Franke-Berendonk ihren Anti-Doping-Kampf geführt.

Ihr Engagement teilt sie sich mit ihrem Ehemann Werner W. Franke. Als Wissenschaftler im Bereich biomedizinische Forschung setzt dieser sich in Deutschland und über die Grenzen hinweg gegen die Anwendung von Dopingmitteln im Sport ein, insbesondere gegen die Verabreichung männlicher Hormone an Mädchen und Frauen. Er sorgte dafür, dass die Praktiken im DDR-Spitzensport, die in geheimen Unterlagen dokumentiert waren, bekannt wurden. Seine Beharrlichkeit im Kampf gegen Doping spiegelt sich auch in vielen internationalen Artikeln und Vorträgen wider.

Die Ordensverleihung findet am 7. Mai 2004 um 13.30 Uhr im Hörsaal des Kommunikationszentrums im Deutschen Krebsforschungszentrum statt. Interessierte Journalisten sind herzlich eingeladen. Die Laudatio von Minister Frankenberg ist in schriftlicher Form erhältlich unter presse@mwk.bwl.de.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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