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Ausgezeichnete Forschung zu Zellteilung und Zellkommunikation

Richtzenhain-Preis 2002 würdigt herausragende Dissertationen

Nr. 46 | 29.10.2003 | von (And)

Am Dienstag, dem 4. November 2003, findet die Verleihung des Walther und Christine Richtzenhain-Preises 2002 statt. Die Auszeichnung in Höhe von 5000 Euro teilen sich zu gleichen Teilen zwei Wissenschaftler, die ihre Doktorarbeit im Deutschen Krebsforschungszentrum durchgeführt haben: Dr. Daniel Gerlich und Dr. Axel Szabowski. Die beiden Biologen werden für ihre Dissertationen und für herausragende Publikationen geehrt.

Daniel Gerlich wird für die Doktorarbeit "Dynamics of Nuclear architecture Investigated by Live Cell Microscopy and Quantitative 4-D-Reconstruction" ausgezeichnet. Der 31-jährige Biologe erforschte die dynamische Organisation der Chromosomen in verschiedenen Stadien des Zellzyklus. Die räumliche Anordnung dieser Erbgutstrukturen im Zellkern könnte unter anderem die tumorspezifischen Umlagerung von Chromosomenbruchstücken erklären. Gerlich etablierte eine neue Mikroskopiertechnik, die es ermöglicht, ausgewählte Chromosomen in lebenden Zellen zu markieren und mikroskopisch zu verfolgen. Er entdeckte, dass die räumliche Anordnung von Chromosomen bei der Zellteilung, der Mitose, an die Tochterzellen weitergegeben wird. Spezielle Computeralgorithmen, die von ihm entwickelt wurden, ermöglichen die quantitative Auswertung und Visualisierung der dreidimensionalen mikroskopischen Bildfolgen.

Axel Szabowski hat mit seiner Promotionsarbeit zum Thema "Identifikation einer trans-regulatorischen Funktion von c-Jun und JunB bei der Regulation von Zellproliferation und -differenzierung" molekulare Mechanismen der Kommunikation zwischen Zellen der Lederhaut und Oberhaut identifiziert. Unter Verwendung eines Zellkulturmodells der Wundheilung mit genetisch modifizierten Zellen wies der Wissenschaftler nach, dass eine veränderte Aktivität der Proteine c-Jun und JunB in Zellen der Lederhaut zu massiven Veränderungen beim geordneten Aufbau der Oberhaut führt. Der beschriebene Mechanismus liefert neben einem vertieften Verständnis für fundamentale physiologische Prozesse der Zell-Zell-Kommunikation auch neue Ansatzpunkte, um die molekularen Mechanismen bei der Entstehung von pathologischen Veränderungen im Organismus aufzuklären. Dazu zählt auch die Fähigkeit von Tumorzellen, das umgebende normale Gewebe auf eine für sie vorteilhafte Art und Weise umzubauen. Auch bei diesem Prozess könnte der von Szabowski entschlüsselte Regulationsweg eine wichtige Rolle spielen.

Die Preisverleihung findet am Dienstag, dem 4. November 2003, im Kommunikationszentrum des Deutschen Krebsforschungszentrums statt.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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