Rote Karte für blauen Dunst
Zeitschrift "einblick" beschäftigt sich mit Rauchen, Tabakpolitik und Zigarettenwerbung
Die neue Ausgabe von "einblick" (2/2003), die Zeitschrift des Deutschen Krebsforschungszentrums, ist jetzt erschienen. Das besondere Augenmerk des Heftes gilt Werbestrategien und Lobbyarbeit der multinationalen Tabakriesen. Der "stern"-Journalist Dr. Georg Wedemeyer beleuchtet die vielfältigen Methoden der Einflussnahme der Tabakindustrie auf die Meinungsbildung politischer Entscheidungsträger. Dass die Tabakwerbung allen bisherigen Dementis der Rauchwarenlobby zum Trotz einen verführerischen Einfluss auf Jugendliche hat, kann der Epidemiologe und Sozialmediziner Professor Ulrich Keil mit Forschungsergebnissen aus Münster belegen.
Dem Tabakkonsum Einhalt zu gebieten ist das erklärte Ziel der Stabsstelle Krebsprävention am Deutschen Krebsforschungszentrum unter der Leitung von Dr. Martina Pötschke-Langer. Die Stabsstelle klärt über die Gefahren des Rauchens auf, berät Betroffene und bietet Hilfe an - ein Portrait.
Organtransplantationen sollen Leben retten. Sie können aber auch das Risiko erhöhen, an bestimmten Formen von Krebs, hauptsächlich an Hautkrebs, zu erkranken. Die Ursache hierfür liegt in der Schwächung der körpereigenen Immunabwehr, die nach Organverpflanzungen mit Medikamenten unterdrückt werden muss, um Abstoßungen zu vermeiden. Mediziner plädieren für eine verbesserte Nachsorge.
Tumorzellen zeigen eine andere genetische Aktivität als normale Zellen. Wissenschaftler hoffen, dadurch Prostatakrebs früher als bisher auf die Spur zu kommen.
Ein bewährtes Konzept der Krebstherapie gerät ins Wanken. Bestimmte Hormone, die bisher in der Behandlung von Krebs eingesetzt wurden, scheinen bei einigen Krebsformen Gegenteiliges bewirken zu können: Entstehung und Wachstum von Tumoren werden sogar begünstigt.
Außerdem im "einblick": Portrait der Deutschen Knochenmarkspenderdatei; neuer Wirkstoff gegen Hepatitis-B-Erreger; Alkohol und Tabak erhöhen das Risiko von Mundhöhlenkrebs; Metastasenbildung bei Brustkrebs; warum bei der Zellteilung exaktes Timing wichtig ist; das Deutsche Krebsforschungszentrum als Ausbildungsstandort; Krebszellen auf der Streckbank.
"einblick" ist die offizielle Zeitschrift des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg. Sie richtet sich an wissenschaftlich interessierte Laien, Patienten und deren Angehörige und kann kostenlos über einblick@dkfz.de oder per Fax: 06221- 42-2553 abonniert werden. Der "einblick" ist auch im Internet unter www.dkfz.de/einblick zu finden.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.