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Lautenschläger-Forschungspreis für Apoptoseforscher Peter H. Krammer

Erkenntnisse über den programmierten Zelltod nützlich für die Krebstherapie

Nr. 39 | 28.07.2003 | von (JR)

Der mit 250.000 Euro dotierte Lautenschläger-Forschungspreis 2003 geht an Professor Dr. Peter H. Krammer, Leiter der Abteilung Immungenetik im Deutschen Krebsforschungszentrum. Ausgezeichnet wird der Wissenschaftler für seine wegweisenden Forschungen auf dem Gebiet des programmierten Zelltods, der Apoptose. Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn wird den Preis am 10. Oktober überreichen.

Die Apoptose ist die häufigste Form des natürlichen Zelltods im Organismus. Sie dient der Beseitigung von Zellen, die ihre Aufgabe erfüllt haben, im Laufe der Embryonalentwicklung überflüssig geworden sind oder Fehler im Erbgut aufweisen. Ein Entgleisen des als Schutzmechanismus gedachten programmierten Zellsterbens liegt vielen Krankheiten zu Grunde und kann in zwei Richtungen erfolgen: Zu viel Zelltod-Aktivität führt zu unkontrolliertem Gewebsuntergang und wird z. B. bei Patienten mit Herzinfarkt, Schlaganfall, Rückenmarksläsionen, AIDS, Parkinson oder Alzheimer beobachtet. Zu wenig Apoptose ist dagegen ein zentrales Problem von Krebs- und Autoimmunerkrankungen. Krammers Forschung zielt darauf ab, in die jeweils andere Richtung gegenzusteuern und so die genannten Krankheiten besser behandelbar zu machen. Als richtungsweisend hat sich dabei die enge Kooperation zwischen der Grundlagenforschung im Deutschen Krebsforschungszentrum und der klinischen Forschung an der Universität Heidelberg erwiesen.

Der Lautenschläger-Forschungspreis wird gestiftet von dem Gründer des Finanzdienstleisters MLP AG, Manfred Lautenschläger. Mit dem Preis werden international anerkannte Wissenschaftler der Universität Heidelberg und renommierte ausländische Wissenschaftler ausgezeichnet, die der Universität Heidelberg in wissenschaftlicher Kooperation verbunden sind. Der Preis richtet sich an alle Wissenschaftsbereiche, sowohl in der anwendungsbezogenen Forschung als auch in der Grundlagenforschung.

Die Festveranstaltung findet am 10. Oktober 2003 um 19.00 Uhr in der Aula der Alten Universität in Heidelberg statt. Der Preis wird von Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn überreicht, die Festrede wird der spanische Schriftsteller und Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, Jorge Semprún, halten.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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