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Impfen gegen Krebs – Wie geht das?

Heidelberger Bürger und ihre Oberbürgermeisterin im Dialog mit der Wissenschaft

Nr. 41 | 12.12.2002 | von (Wa/And)

Unter dem Titel "Impfen gegen Krebs: Wie geht das? – Die Oberbürgermeisterin fragt nach" findet am Dienstag, den 17. Dezember 2002, um 18 Uhr im Hilde-Domin-Saal der Stadtbücherei Heidelberg, eine Veranstaltung der Reihe "Science goes public" statt. Das Deutsche Krebsforschungszentrum und das Interdisziplinäre Institut für Naturwissenschaften, Technik, Gesellschaft der Pädagogischen Hochschule Heidelberg veranstalten diesen Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit zum fünften Mal.

Infektionen mit Viren können zu bösartigen Tumoren führen. Warzen- oder Humane Papillomviren (HPV) verursachen zumeist gutartige Hautwucherungen, stehen aber auch ursächlich mit der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom), einer der häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen, in Zusammenhang: Typ 16 (HPV-16) und 18 (HPV-18) dieser Virengruppe gelten als Hauptrisikofaktor für diese Krebsart.
Die Virologin Eva Freyschmidt aus der Abteilung Genomveränderung und Carcinogenese des Deutschen Krebsforschungszentrums arbeitet an einer Impfung gegen HPV-16. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Science goes public" erläutert die Wissenschaftlerin der Heidelberger Oberbürgermeisterin Beate Weber die Grundlagen ihrer Forschungsarbeit zu den speziellen Aspekten der Impfung gegen Zervixkarzinome.

Ein denkbares Ziel der therapeutischen Impfung gegen HPV-16, die nicht nur vor einer Ansteckung schützen, sondern auch gegen bereits bestehende Infektionen wirken soll, ist das Virusprotein E7. Das Protein wird permanent in vom Virus befallenen Tumorzellen gebildet und beschleunigt das Tumorwachstum. Der Impfstoff, an dem Freyschmidt arbeitet, soll körpereigene Killerzellen gegen E7 sensibilisieren, damit sie dann die befallenen Krebszellen erkennen und abtöten. Die Virologin stellt für den Impfstoff nicht-infektiöse, dem Virus ähnliche Partikel her, die aus einer künstlichen Virushülle und dem Protein E7 bestehen. In Untersuchungen an Mäusen zeigte sich bereits, dass die Impfung das Wachstum bestehender Tumoren unterdrückt und die Bildung neuer Tumoren verhindert. Freyschmidt will nun die Wirkung der Killerzellen auf die Viren verstärken.
In der Reihe "Science goes public" können sich interessierte Laien über die Perspektiven der aktuellen Krebsforschung informieren. Sie sind eingeladen, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen, eigene Überlegungen einzubringen und mit der Wissenschaftlerin zu diskutieren.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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