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Drei Monate Brustkrebstelefon

Neues Angebot des Krebsinformationsdienstes intensiv genutzt

Nr. 31 | 14.10.2002 | von (AG/Höh)

Seit dem 15. Juni steht das Brustkrebstelefon des Krebsinformationsdienstes (KID) am Deutschen Krebsforschungszentrum unter der Nummer 06221-424343 täglich von 8.00 bis 12.00 Uhr mit zwei Leitungen speziell für Fragen zum Thema Brustkrebs zur Verfügung. Mit diesem zusätzlichen Angebot kann der große Informationsbedarf zu dieser Erkrankung besser gedeckt werden. Seit Jahren betreffen rund 25 Prozent der Anfragen beim Krebsinformationsdienst, der für alle krebsbezogenen Themen zuständig ist, Brustkrebs.

Die neue Brustkrebs-Hotline hat in den ersten drei Monaten ihres Bestehens über 800 Anfragen individuell beantwortet. Fast 90 Prozent der Anrufe kamen von Frauen in eigener Sache. Im Unterschied zu KID, wo die Mehrzahl der Fragen bereits diagnostizierte Brustkrebsfälle betrifft, erkunden sich 25 Prozent nach Risikofaktoren, Prävention und Früherkennungsmöglichkeiten. Bei den Brustkrebspatientinnen, die sich an die Hotline wenden, dominiert als Thema die medizinische Behandlung. Hinter sehr konkreten Fragen zu einzelnen Therapiemöglichkeiten, zu etablierten Standards und zu neuen, experimentellen Verfahren und Studien, steht oft das Bedürfnis nach Rückversicherung, daß die vorgeschlagene oder erfolgte Therapie dem aktuellen Stand der Wissenschaft entspricht. Häufig ist auch die Frage nach Kliniken, an denen eine qualitätsgesicherte Behandlung geboten wird. Da eine Zertifizierung von speziellen Brustkrebszentren, die alle erforderlichen Qualitätskriterien erfüllen, in Deutschland noch nicht erfolgt ist, suchen die Betroffenen nach Orientierungshilfen und einem "Wegweiser" im Gesundheitswesen. Deutlich ist auch ein hoher Gesprächsbedarf, der auf ein Kommunikationsdefizit und auf unbefriedigte Bedürfnisse in der psychosozialen Versorgung und Betreuung hindeutet. Die Gespräche dauern durchschnittlich 20 Minuten.

Die große Zahl von Anfragen zu Prävention und Früherkennung zeigt, daß durch dieses zusätzliche Informationsangebot nun auch die Frauen, die nicht den Leidensdruck einer Erkrankung haben, besser mit ihren Fragen telefonisch durchkommen. Dies zu erreichen, war ein wesentliches Ziel der Einrichtung des Brustkrebstelefons. Im Zusammenhang mit der bevorstehenden Einführung eines Mammographiescreenings in Deutschland kann das Brustkrebstelefon eine hilfreiche Anlaufstelle für Fragen sein.

Das Brustkrebstelefon konnte mit Finanzierung durch das Bundesgesundheitsministerium etabliert werden. Es wird zudem von verschiedenen Organisationen unterstützt, so von der Susan G. Komen Breast Cancer Foundation – Verein für die Heilung von Brustkrebs, vom LandFrauenverband Württemberg-Baden und dem Krebsverband Baden-Württemberg im Rahmen der Qualitätsoffensive in Sachen Brustkrebs und von der Aktion: Bewusstsein für Brustkrebs.

Brustkrebstelefon
06221-424343
Montag bis Freitag, 8.00 bis 12.00 Uhr

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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