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Preise, Ehrungen und Berufungen für Wissenschaftler aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum

Nr. 01 | 06.01.2002 | von (Lö)

Das Team um Dr. Uwe Engelmann, André Schröter und Tilman Schweitzer des Heidelberger Steinbeis-Transferzentrums (STZ) Medizinische Informatik wurde für Mobile-CHILI, ein Datenübertragungssystem für Radiologen, mit dem Europäischen IST-Preis (Information Society Technologies) 2002 ausgezeichnet. Das STZ Medizinische Informatik ist eine Gründung von Wissenschaftlern der Abteilung Medizinische und Biologische Informatik des Krebsforschungszentrums. Bei dem preisgekrönten Produkt handelt es sich um ein kompaktes, mobiles, interaktives Telekonferenzsystem für Medizinanwendungen speziell für PDAs (Personal Digital Assistent) mit Funknetz- oder UMTS-Anbindung und mit der Möglichkeit zur Bildübertragung. Die Europäische Kommission und der Europäische Rat für Forschung und Technik, EuroCASE, vergeben den Preis alljährlich für herausragende Forschungsergebnisse.

Drei Wissenschaftler aus dem Krebsforschungszentrum wurden kürzlich mit dem Sir Hans Krebs-Preis zur Förderung der medizinischen Grundlagenforschung der Medizinischen Hochschule Hannover geehrt: Dr. Philipp Beckhove, Dr. Viktor Umansky und Markus Feuerer aus der Abteilung Zelluläre Immunologie entdeckten, dass das Knochenmark von Krebspatienten Immunzellen enthält, die den Tumor attackieren können. Mit der Entdeckung tumorspezifischer Gedächtnis-T-Zellen im Knochenmark hoffen die Wissenschaftler in Zukunft wirksamere immunologische Krebstherapien entwickeln zu können. Der Preis ist mit 20 000 Mark dotiert und wurde zum achten Mal verliehen. Benannt ist er nach dem Biochemiker Sir Hans Krebs, der 1953 für die Entdeckung des Zitronensäurezyklus den Nobelpreis für Physiologie und Medizin erhielt.

Dr. Frank Breitling, Abteilung Molekulare Genomanalyse, und Privatdozent Dr. F. Ralf Bischoff, Abteilung Molekulare Biologie der Mitose, zählen zu den Gewinnern des "Innovationswettbewerbs zur Förderung der Medizintechnik 2001", der seit 1999 jährlich vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) vergeben wird. Prämiert wurde das Projekt "Borrelien Peptidomarrays", ein neues Testsystem zum Nachweis von Borrelien, den Erregern der Lyme Borreliose.

Die Infektionskrankheit wird durch Zecken auf Menschen übertragen. Ein völlig neues Verfahren zur Herstellung von Peptidbibliotheken ist der Schlüssel für diesen Test, der später auch andere Infektionen erkennen soll. Mit Hilfe eines Bio-Chips wollen die Wissenschaftler alle im Blut vorhandenen Antikörper, die der Körper gegen Proteine des Erregers bildet, nachweisen. Die Forscher gehen davon aus, dass jedes Erkrankungsstadium durch eine unterschiedliche Zusammensetzung von Antikörpern geprägt ist und damit nicht nur eine Diagnose einer Borrelien-Infektion, sondern auch eine Verlaufskontrolle der Erkrankung möglich wird.
Professor Dr. Harald zur Hausen, wissenschaftlicher Vorstand des Krebsforschungszentrums, wurde zum Vize-Präsidenten für Gesundheitsforschung der neu gegründeten Helmholtz-Gemeinschaft e.V. gewählt. Im September 2001 beschlossen die Mitglieder der bisherigen Hermann-von-Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) die Umwandlung der HGF in einen Verein.

Weiterhin wurde Harald zur Hausen Ehrenmitglied der kürzlich gegründeten italienischen Gesellschaft für Virologie (ISV).

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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