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Deutsches Krebsforschungszentrum Spitzenreiter in Molekularbiologie und Krebsforschung

Nr. 29 | 07.08.2001 | von (Koh)

Das Deutsche Krebsforschungszentrum ist Spitzenreiter im Bereich Molekularbiologie in Deutschland. Dies ergab eine Rangliste deutscher Forschungseinrichtungen, die das Institute of Scientific Information (ISI) kürzlich erstellte. Unter Wissenschaflern gilt als wichtigster Gradmesser für Qualität und Bedeutung der Arbeit, wie häufig Kollegen der eigenen Zunft eine Fachpublikation zitieren. Das ISI in Philadelphia, USA, zählt die Anzahl der Zitierungen in international relevanten Fachpublikationen und wertet die Daten unter verschiedenen Gesichtspunkten aus.

Im Vergleich zur letzten Erhebung vor zehn Jahren verbesserte sich das Zentrum und rückte vom dritten auf den ersten Platz vor. Berücksichtigt die Wertung auch das in Heidelberg ansässige European Molecular Biology Laboratory (EMBL), so belegen gleich drei Heidelberger Forschungsinstitutionen die Spitzenplätze für molekularbiologische Forschung: Platz eins hält nach dieser Wertung das EMBL, das Krebsforschungzentrum liegt auf Rang zwei, gefolgt von der Universität Heidelberg auf dem dritten Platz.

Nicht Institutionen, sondern die Arbeit einzelner Krebsforscher bewertete die Zeitschrift "Laborjournal" in ihrer Ausgabe 07-08/2001. Unter den Top-Fünfzig der deutschen und schweizer Krebsforscher finden sich elf Wissenschaftler, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der zitierten Publikationen Mitarbeiter des Krebsforschungszentrums waren. Grundlage der Berechnung sind ISI-Daten der Jahre 1997 bis 1999, bewertet wurde die Anzahl der Zitierungen, die jeder Wissenschaftler für die Gesamtheit seiner Veröffentlichungen erreichte. An der Tabellenspitze steht mit großem Vorsprung Prof. Dr. Peter Krammer, Leiter der Abteilung Immungenetik des Deutschen Krebsforschungszentrums. Sein Forschungsgebiet – die Apoptose, der programmierte Zelltod – rangiert insgesamt auf Top-Positionen: Apoptose-Forscher des Krebsforschungszentrums belegen gleich alle ersten vier Plätze der "Laborjournal"-Tabelle.

Auch die Wertung für die meistzitierte einzelne Veröffentlichung im Bereich Krebsforschung führt mit Prof. Dr. Dirk Schadendorf, Leiter der klinischen Kooperationseinheit Dermatolo-Onkologie, ein Mitarbeiter des Deutschen Krebsforschungszentrums an. Schadendorf beschreibt in der Publikation ein neues Verfahren zur "Impfung" gegen den Schwarzen Hautkrebs, das maligne Melanom.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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