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Impfstoffe gegen Krebsviren

Medizin- und Gesundheitskongress auf der EXPO 2000 vom 21.7. bis 31.8.2000 in Hannover

Nr. 29 | 01.08.2000 | von (Spa)

Weltweit werden 15 bis 20 Prozent aller Krebserkrankungen mit Infektionskrankheiten in Verbindung gebracht. Beim Medizin- und Gesundheitskongress auf der EXPO 2000 am 5. August 2000 stellt Professor Harald zur Hausen, wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums, Zusammenhänge zwischen Krebs und Infektionskrankheiten sowie die Möglichkeiten der Bekämpfung dar.

Wie Viren und Bakterien Krebs auslösen können, ist äußerst wichtig für vorbeugende, diagnostische und therapeutische Ansätze. Großen Nutzen werden Impfungen bringen, die gegen bekannte Tumorviren entwickelt werden. Sehr vielversprechend sind erste klinische Prüfungen von Impfstoffen, die vor den Hochrisiko-Papillomviren, den Typen 16 und 18, schützen sollen. Sie sind für rund 70 Prozent aller Gebärmutterhalskrebse verantwortlich. "Man schätzt, dass diese Impfstoffe nach dem Jahr 2003 auf dem Markt sein werden", so Professor zur Hausen. Als sehr aussichtsreich erscheint auch ein kombinierter Impfstoff gegen Hepatitis- und Papillomviren. Bei globaler Anwendung könnte er helfen, 10 bis 15 Prozent aller Krebserkrankungen zu vermeiden.
Auch bei bestimmten Formen des Hautkrebses spielen Papillomviren immer häufiger eine Rolle. Die vorliegenden Daten deuten darauf hin, dass bei einigen Hautkrebsarten bestimmte Papillomviren und das Sonnenlicht gemeinsam beteiligt sind.

Leider eignen sich nicht alle Viren für die Herstellung von Impfstoffen. Schon seit Jahren versucht man, eine Impfung gegen HIV-Infektionen, wie zum Beispiel AIDS, zu entwickeln. Die Schwierigkeit besteht unter anderem darin, dass das Virus seine Oberflächeneigenschaften ständig verändert, was die Entwicklung von Impfstoffen zusätzlich erschwert.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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