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Von einander lernen: Teamarbeit mit Taiwan

3. Deutsch-Taiwanesischer Workshop in Heidelberg zum Thema Krebsprävention

Nr. 28 | 19.07.2000 | von (And/Koh)

"Wir wollen ein Forum für die wachsende Kooperation zwischen Deutschland und Taiwan schaffen", so Dr. Norbert Frank, Abteilung Toxikologie und Krebsrisikofaktoren des Deutschen Krebsforschungszentrums und Organisator des Workshops. Vom 24. bis 26. Juli 2000 treffen sich Forscher aus beiden Ländern in der Heidelberger Forschungseinrichtung, um die Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen Untersuchungen im Bereich Krebsentstehung und Krebsvorbeugung zu diskutieren.

Steigende Zahlen von Krebserkrankungen und krebsbedingten Todesfällen machen die Notwendigkeit einer effizienten Verhütung der Krankheit immer deutlicher. Untersuchungen zur Wirkung von Naturstoffen haben sich dabei in den letzten Jahrzehnten als viel versprechend erwiesen. Die Vorbeugung chronischer Krankheiten ist auch in Taiwan von besonderem Interesse. So gibt es dort bereits ein Impfprogramm gegen die virus-bedingte Leberentzündung, die eng mit der Entstehung des Leberkrebses verknüpft ist. Weitere Forschungsarbeiten befassen sich mit der Vorbeugung von Tumoren im Hals-Nasen-Ohrenbereich durch Curcumin, dem Gelbwurzel-Extrakt.

Bereits vor 13 Jahren trafen die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die entsprechende taiwanesische Einrichtung National Science Council ein Abkommen über die Zusammenarbeit beider Länder in Forschung und Technologie. Auf dem Gebiet der Krebsprävention führen Wissenschaftler beider Länder Projekte gemeinsam durch. Dazu gehört unter anderem die Untersuchung taiwanesischer Lebensmittel auf Stoffe, die das Epstein-Barr-Virus aktivieren.

Nach den ersten beiden Treffen in den Jahren 1995 und 1997 soll der diesjährige Workshop zu einer Vertiefung des Themas "Tumorprävention" beitragen. Das Programm umfasst vier Themenschwerpunkte: Kontrolle der Genomstabilität, Zell- und Tumorbiologie, Wirkstoffe und -mechanismen der Krebsprävention sowie (vor-) klinische Studien. Norbert Frank hofft, mit diesen Aspekten der Präventionsforschung zusätzliches Interesse für neue Kooperationen zu wecken und die Zusammenarbeit auch in Zukunft erfolgreich fortsetzen zu können.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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