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Deutsches Krebsforschungszentrum und Merck KGaA vereinbaren Zusammenarbeit im Bereich Darmkrebsforschung

Nr. 12 | 16.03.2000 | von (vib)

Kürzlich unterzeichneten der Stiftungsvorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums, Professor Harald zur Hausen und Dr. Josef Puchta, und der Leiter der Biomedizinischen Forschung der Merck KGaA, Darmstadt, Dr. Claus-Jochen Schmitges, einen Vertrag, in dem eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Darmkrebsforschung vereinbart wurde. Im Rahmen der präklinischen Pharmaforschung der Merck KGgA (Leiterin Dr. Inge Lues) werden die Arbeiten des Deutschen Krebsforschungszentrums im Rahmen des Vertrags mit rund einer Million Mark im Lauf von drei Jahren unterstützt.

Unter dem Begriff Darmkrebs werden bösartige Neubildungen des Mastdarms und des Enddarms zusammengefasst. Darmkrebs ist in Deutschland die zweithäufigste Krebstodesursache. Jährlich erkranken rund 23 000 Männer und rund 28000 Frauen meist zwischen dem 50sten und 70sten Lebensjahr daran. Die Heilungschancen hängen entscheidend vom Stadium ab, in dem der Tumor erkannt wird. Die Operation ist bisher die vielversprechendste Therapiemöglichkeit.

Gelingt es, tumortypische Proteine zu bestimmen, eröffnen sich vielleicht neue Wege der Behandlung von Darmkrebs. Entartete Zellen stellen ihr unkontrolliertes Wachstum und die Deckung ihres besonderen Energiebedarfs sicher, indem sie Proteine herstellen, über die eine gesunde Zelle nicht oder nur in geringem Ausmaß verfügt. Diese wollen Dr. Bernhard Korn und die Leiterin der Abteilung Molekulare Genomanalyse des Deutschen Krebsforschungszentrums Professor Annemarie Poustka und die Forscher der Merck KgaA mit molekularbiologischen Methoden computergestützt aufspüren. Die Ergebnisse könnten die systematische Entwicklung von Medikamenten ermöglichen, die diese Proteine hemmen. Zudem versprechen sich die Forscher von den Erkenntnissen neue Möglichkeiten der Früherkennung und eine bessere Beurteilung des Stadiums der Erkrankung, die eine individuelle und gezielte Behandlung verbessern könnte.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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