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Das Ziel vor Augen

Harald zur Hausen schlägt neue Strukturen für die Krebsforschung in Deutschland vor

Nr. 47 | 16.12.1999 | von (vib/dürs)

"einblick", die Zeitschrift des Deutschen Krebsforschungszentrums, berichtet in seiner neuesten Ausgabe, daß Professor Harald zur Hausen für die Krebsforschung in Deutschland eine übergeordnete koordinierende Struktur anregt. Nach dem Vorbild des Nationalen Krebsinstituts in den Vereinigten Staaten, National Cancer Institute (NCI), oder der Cancer Research Campaign in Großbritannien müsse diese Organisation Netzwerke für Vorbeugung, Früherkennung und Behandlung schaffen und wissenschaftlich überwachen, schreibt der wissenschaftliche Stiftungsvorstand. Eine derartige übergeordnete Institution könne sicherstellen, daß sich die Zusammenarbeit der Forschungseinrichtungen und Kliniken in Deutschland verbessert und daß wissenschaftliche Ergebnisse schneller und effizienter den Patienten zugute kommen. Dabei biete es sich an, die inzwischen in Heidelberg geschaffene Infrastruktur in Forschung und Klinik zu nutzen.

Die neue Ausgabe von "einblick" stellt außerdem die Cochrane-Collaboration vor, ein internationales medizinisches Kompetenznetzwerk, das seit Februar 1999 auch ein Zentrum in Deutschland unterhält. Die Collaboration regt Mediziner dazu an, sich in freiwilligen Arbeitsgruppen zusammenzuschließen und die Vielzahl medizinischer Studien in unterschiedlichen Bereichen für Ärzte auszuwerten. Die Ergebnisse werden dann in einer elektronischen Datenbank, der "Cochrane Library", erfaßt; Zusammenfassungen dieser Arbeiten sind für jedermann im Internet zugänglich. So wird Ärzten eine wertvolle Hilfe für ihre Therapieentscheidungen an die Hand gegeben.

Ein weiteres Thema in "einblick" 4/99 ist zum Beispiel die Non-Profit-Organisation "Cancervive" in den Vereinigten Staaten, deren charismatische Gründerin Susan Nessim ehemaligen Krebspatienten Unterstützung in wirtschaftlichen und psycho-sozialen Schwierigkeiten gibt.

Wissenschaftsthemen wie die Darstellung der neuesten Therapieergebnisse bei Wilms-Tumoren im Kindesalter runden die Ausgabe 4/99 von "einblick" ab.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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