Raucherentwöhnung leichter gemacht
Am 4. Januar 1999 startet ein "Rauchertelefon" des Deutschen Krebsforschungszentrums in Zusammenarbeit mit der AOK–die Gesundheitskasse Rhein-Neckar mit der Telefonnummer 06221/42 42 00.
Wochentags von 15.00 bis 19.00 Uhr stehen ein in der Raucherentwöhnung erfahrener Psychologe und stundenweise Fachkräfte der AOK Rhein-Neckar am Telefon zur Verfügung. Das Rauchertelefon will Raucherinnen und Raucher, die Zusprache und Ermutigung wollen, unterstützen. Es werden Informationen zu Methoden und Therapieprogrammen gegeben und auf Anfrage Adressen von Kursleitern und Therapeuten, Kliniken und Ambulanzen in der Bundesrepublik vermittelt, die Raucherentwöhnung durchführen. Es handelt sich in erster Linie um Beratungen und Kurse in Suchtkliniken, Herz-Kreislauf-Kliniken, Psychosomatischen und Psychiatrischen Kliniken und Kliniken für Atemwegserkrankungen sowie Angebote von niedergelassenen Ärzten und Psychologen.
Die Art der Unterstützung orientiert sich an der Bereitschaft des Anrufers zur Veränderung seines Rauchverhaltens:
* Unmotivierte Raucher erhalten durch eine individuelle Kosten-Nutzen-Analyse Anregung zur Entscheidung zum Aufhören
* Aufhörbereite Raucher erhalten konkrete Unterstützung bei der Vorbereitung ihres Rauchstops
* Mit Rückfälligen wird ein neuer Ausstiegsversuch besprochen und in die Wege geleitet.
Das "Rauchertelefon" orientiert sich am aktuellen Stand der Forschung sowie den Erfahrungen der Londoner Quitline, die seit 1990 besteht und mit der eine Zusammenarbeit vereinbart wurde. Der Londoner Telefondienst konnte nachweisen, daß bei den Anrufern nach Ablauf von zwei Monaten Abstinenzquoten zwischen 15 und 20% möglich sind.
In Deutschland bestand von 1991 bis 1996 ein von der AOK Südlicher Oberrhein eingerichteter "Heißer Draht für Raucher", der nach dem Wegfall des Präventionsparagraphen nicht mehr weiterfinanziert werden konnte. Das "Rauchertelefon" wird über Mittel finanziert, die die Firmen Pharmacia & Upjohn, Erlangen, und GEA GmbH, Bochum, zur Verfügung stellen.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.