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Heidelberger Krebsforscher erhält Gerhard-Domagk-Preis

Nr. 34 | 13.10.1998 | von (adi)

Professor Dr. Manfred Schwab, Leiter der Abteilung Cytogenetik des Deutschen Krebsforschungszentrums, wird am Dienstag, dem 20. Oktober 1998, in Münster den mit 20 000 Mark dotierten Gerhard-Domagk-Preis und die damit verbundene Medaille erhalten.

Mit dieser Auszeichnung prämiert die 1961 nach ihrem Gründer benannte Stiftung "Krebsforschung Professor Dr. Gerhard Domagk" der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster die Arbeit des Heidelberger Krebsforschers über den häufigsten soliden Nervenzelltumor bei Kindern, das Neuroblastom. Patienten mit dieser Tumorerkrankung, die eines von 8000 Kleinkinder im ersten Lebensjahr trifft, haben besonders schlechte Überlebenschancen, wenn sich in den Krebszellen viele Kopien eines Krebsgens, des Onkogens N-MYC, finden. Sie entstehen durch das Phänomen der Genvermehrung, die sogenannte Amplifikation.

Dies hatte Schwab herausgefunden. N-MYC kann deshalb als "Erkennungsgen", als ein Marker für die Schwere der Erkrankung, angesehen werden. Die molekulare Diagnose eines Tumors dieser Art hilft bei der Therapieentscheidung, zum Beispiel kann der Patient einer intensiveren Behandlung - von der Chemotherapie über die Bestrahlung bis hin zur Knochenmarktransplantation - unterzogen werden, um seine Chance auf eine Heilung zu erhöhen.

Der Gerhard-Domagk-Preis wird seit 1963 jährlich aus Stiftungsmitteln ausgeschrieben, um die Forschung zur Bekämpfung des Krebses zu fördern. Professor Dr. Gerhard Domagk (1895-1964) hat 1939 für die Entdeckung des antibakteriellen Effektes von Sulfonamiden den Nobelpreis für Medizin und Physiologie erhalten.
Die Preisverleihung findet am Dienstag, dem 20. Oktober 1998, um 11 Uhr c. t. im Rahmen einer öffentlichen Vortragsveranstaltung im Hörsaal des Gerhard-Domagk-Instituts für Pathologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Domagkstraße 17, statt.

Interessierte Journalisten sind herzlich eingeladen, an der Veranstaltung teilzunehmen.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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