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Krebspräventionsforschung

"einblick" stellt in seiner zweiten Ausgabe 1997 Überlegungen zur Verstärkung der Krebspräventionsforschung im Deutschen Krebsforschungszentrum vor

Nr. 26 | 15.09.1997 | von (ne)

Jährlich lassen sich 210 000 Krebstodesfälle und 350 000 Krebsneuerkrankungen für Deutschland bilanzieren. "Diese Zahl könnte erheblich vermindert werden, wenn die bereits bekannten Möglichkeiten zur Prävention konsequent in die Praxis umgesetzt würden", stellt Professor Harald zur Hausen, Wissenschaftlicher Stiftungsvorstand des Krebsforschungszentrums, klar und ergänzt: "Die Forschung über Krebsvorbeugung gewinnt zunehmend an Gewicht, wenn der Krebs in absehbarer Zeit erfolgreich bekämpft werden soll." Der Mediziner skizziert in der demnächst erscheinenden zweiten Ausgabe 1997 der Zeitschrift "einblick" die Grundzüge geplanter Forschungsanstrengungen. Insbesondere sollen die Forschungsarbeiten in der molekulargenetischen Epidemiologie, der klinischen Epidemiologie und der Chemoprävention verstärkt werden. Berücksichtigt werden soll auch der Bereich Präventionsstrategien in der Gesundheitserziehung.

Menschen haben ein individuell unterschiedliches Risiko für Krebserkrankungen. Erfolgreiche Krebsprävention muß deshalb identifizierte Hochrisikogruppen von der Gesamtbevölkerung unterscheiden können und verschieden ansprechen. Primäre Prävention versucht, die Krankheit zu verhüten, noch bevor sie auftritt. Dagegen soll sekundäre Prävention bei bereits bestehenden Erkrankungen deren Verschlechterung oder ungünstigen Verlauf verhindern. Primäre Präventionssstrategien zielen auf die Beeinflussung von Risikofaktoren beim Individuum ab: Verminderung des Zigarettenkonsums, eine Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse, die Vorbeugung infektionsbedingter Krebserkrankungen durch Impfungen. Paradebeispiel dafür ist die Hepatitis-B-Schutzimpfung gegen den Leberkrebs. Eine analoge Entwicklung beginnt sich für Gebärmutterhalskrebs abzuzeichnen.

"Krankheitsverhütung ist eine Herausforderung, der sich die Krebsforschung mit Nachdruck stellen muß", unterstreicht Harald zur Hausen die Bedeutung eines neuen Schwerpunktprogramms. Seinen Artikel "Kräfte bündeln" können interessierte Journalisten vorab im Pressereferat erhalten.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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