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Viren gegen Krebs?

Internationaler Parvovirus-Workshop im Deutschen Krebsforschungszentrum

Nr. 24 | 02.09.1997 | von (Koh)

Vom Mittwoch, dem 03.09.97, bis Sonntag, dem 07.09.97, findet im Deutschen Krebsforschungszentrum der Siebte Internationale Parvovirus-Workshop in Verbindung mit der First Euroconference on Health Benefits and Risks from Parvovirus Infektion statt. Bei der Veranstaltung werden rund 300 Wissenschaftler aus aller Welt in englischer Sprache über ihre neuesten Ergebnisse berichten.

Parvoviren, die zu den kleinsten bekannten Viren gehören, werden vor allem aufgrund einer bemerkenswerten Eigenschaft erforscht: Im Gegensatz zu anderen Viren, die in den letzten Jahren als Verursacher bestimmter Krebsformen identifiziert wurden, können sie Entstehung und Wachstum bösartiger Tumoren hemmen. Sie scheinen sich in Tumorzellen bevorzugt zu vermehren und diese dadurch abzutöten.

Mehrere besondere Merkmale machen die Parvoviren außerdem zu ausgezeichneten "Vektoren" für die Gentherapie: Sie dienen als Träger, um therapeutische Gene spezifisch in Tumorzellen einzuschleusen.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum führt den Workshop in Zusammenarbeit mit dem französischen Institut National de la Santé et de la Recherche Médicale (INSERM) durch. Neben den Europäischen Kommissionen als Hauptförderer wird die Veranstaltung von vielen Verlagen und Firmen aus den Bereichen Pharmazie und Biotechnologie unterstützt.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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