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Psychische Faktoren als Ursache für Krebs - was hält die Bevölkerung von dieser Theorie?

Nr. 43 | 29.08.2017 | von jg

Auf der Suche nach Ursachen für Krebs wird immer wieder auf den vermeintlichen Zusammenhang mit psychischen Belastungen hingewiesen. Diese Vorstellung reicht zurück bis in die Antike: Schon Hippokrates vertrat die Anschauung, dass melancholische Menschen eher erkranken. Wie sehen das die Deutschen heute? Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums legt aktuelle Daten aus einer repräsentativen Befragung von über 2.000 Männern und Frauen vor. Das Ergebnis lässt aufhorchen: Eine große Mehrheit ist davon überzeugt, dass seelische Belastungen der Auslöser für eine Krebserkrankung sind – trotz mangelnder wissenschaftlicher Belege.

© DKFZ

Bundesweite Befragung von Gesunden, Patienten und Angehörigen
Im Auftrag des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums hat das Meinungsforschungsinstitut GfK im Juli und August 2.023 Menschen mit drei Aussagen zum Thema „Psyche und Krebs" konfrontiert. Die 991 Männer und 1032 Frauen im Alter von 14 bis über 70 Jahren repräsentieren einen Querschnitt durch die deutsche Bevölkerung.

"Krebspersönlichkeit" – dieses Konzept ist wissenschaftlich überholt
Nach dem heutigen Wissenstand gibt es keinen Nachweis für eine "Krebspersönlichkeit" – häufig beschrieben als ein Persönlichkeitstypus, der zur Melancholie neigt, angepasst lebt und Gefühle schwer zum Ausdruck bringen kann. Aber wie sehen das die Befragten? Rund 72 Prozent aller Teilnehmer an der Umfrage stimmten nicht zu, dass Menschen, die eine gehemmte Persönlichkeit haben und unfähig sind, starke Gefühlsäußerungen zu zeigen, Krebs bekommen. Ähnlich auch das Ergebnis bei den aktuell erkrankten Krebspatienten sowie Angehörigen und Freunden von Betroffenen: Jeweils rund drei Viertel waren nicht einverstanden mit diesem Statement.

Psychische Belastungen als Risiko?
Anders sieht es mit der Aussage „Seelische Probleme und Stress verursachen Krebs" aus: Trotz mangelnder wissenschaftlicher Belege stimmte die Mehrheit aller Umfrageteilnehmer zu, nämlich 1.236, also 61 Prozent. 787 sahen dagegen keinen Zusammenhang. Zwischen Männern und Frauen gab es keine signifikanten Unterschiede. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Befragten, die aktuell mit der Erkrankung Krebs direkt oder indirekt zu tun haben: Mit rund 54 Prozent stimmten Betroffene zu; 65 Prozent der Menschen, die mit der Erkrankung Krebs im persönlichen Umfeld konfrontiert sind. Dass psychische Belastungen eine maßgebliche Rolle bei der Krebsentstehung spielen, konnte bislang wissenschaftlich nicht überzeugend bestätigt werden. Nur wenn Stress und andere Belastungen dazu führen, dass Menschen vermehrt rauchen, Alkohol trinken und sich ungesund ernähren, besteht nachgewiesenermaßen ein erhöhtes Risiko. Krebsforscher gehen zudem davon aus, dass bei der Entstehung von Krebs in der Regel viele verschiedene Faktoren zusammenspielen.

Verbessert kämpferische Grundhaltung die Prognose?
Doch wie wichtig sind psychische Faktoren im Falle einer Krebserkrankung? Mit 84 Prozent Zustimmung waren sich die Befragten über alle Gruppen hinweg einig, dass eine kämpferische und positive Herangehensweise die Überlebenschancen erhöht. Von den aktuell Erkrankten waren es sogar über 90 Prozent, die dieser Aussage zustimmten. Untersuchungen konnten allerdings bisher keine einheitliche Antwort auf die Frage geben, ob eine bestimmte Art der Krankheitsverarbeitung Krankheitsverlauf oder Überlebenszeit maßgeblich beeinflusst. Um die Erkrankung psychisch möglichst gut zu verkraften, ist es wichtig, dass jeder Betroffene seinen ganz eigenen Weg der Bewältigung findet. Im Verlauf der Krankheit durchleben die meisten unterschiedliche Phasen. Dabei kann eine positive Einstellung hilfreich sein, aber auch das Zulassen von Gefühlen wie Angst, Traurigkeit oder Wut, die eine schwere Erkrankung mit sich bringt.

Fazit
Das heute überholte Konzept der "Krebspersönlichkeit" scheint mehrheitlich aus den Köpfen verschwunden zu sein. Das ist gut so, da es für diese Hypothese keine wissenschaftliche Evidenz gibt. Von einem ursächlichen Zusammenhang zwischen seelischen Belastungen und Krebs scheinen dagegen viele Menschen überzeugt – auch ohne wissenschaftlichen Nachweis. Die Annahme einer psychischen Ursache von Krebs kann ein Versuch der Erklärung und der Einordnung in die Lebensgeschichte sein – manchmal verknüpft mit der Hoffnung, den Krankheitsverlauf im positiven Sinne selbst beeinflussen zu können. Eine einseitige Ursachenzuschreibung kann aber auch dazu führen, dass Betroffene Schuldgefühle entwickeln, wenn sie erkranken. Wenn zudem das Umfeld dem Patienten vermittelt, er sei selbst für sein Krankwerden verantwortlich, kann das eine große Belastung sein. Gleiches gilt für die verbreitete These, dass eine konstante "kämpferisch-positive" Einstellung die Prognose verbessert – auch diese Annahme kann Betroffene unter Druck setzen. Eine Krebserkrankung stellt eine komplexe Herausforderung dar, für deren Bewältigung es keine einfachen Patentrezepte gibt. Um Patienten und Angehörige individuell auf ihrem Weg durch die Erkrankung zu unterstützen, gibt es professionelle psychosoziale Angebote, zum Beispiel in Krebsberatungsstellen oder Kliniken.

Methodischer Hintergrund
1.196 der befragten hatten bisher keinen Bezug zu Krebs. Sie waren weder selbst betroffen, noch gab es eine Erkrankung in ihrem persönlichen Umfeld. An Krebs erkrankt waren 84 Befragte, davon 23 aktuell und 61 in den letzten 10 Jahren. Von Krebs im persönlichen Umfeld betroffen waren insgesamt 820 Personen, 235 von ihnen haben aktuell, 585 hatten in den letzten zehn Jahren im Familien- und Freundeskreis mit Krebsfällen zu tun. Zur Bewertung der Aussagen konnten die Teilnehmenden zwischen „stimme zu", „stimme eher zu", „stimme eher nicht zu" und „stimme gar nicht zu" wählen*.
*Bei der Angabe der Werte wurden jeweils „stimme zu/stimme eher zu" und „stimme eher nicht zu/stimme gar nicht zu" addiert.

Eine Grafik zur Pressemitteilung steht zum Download zur Verfügung:
www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2017/bilder/PM-Kreisdiagramme-seelisch.jpg

Informationen zum Thema finden Sie auch unter:
https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/risiken/psyche.php
https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/risiken/stress.php

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Der Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums beantwortet alle Fragen rund um das Thema Krebs – am Telefon (0800-420 30 40), per E-Mail (krebsinformationsdienst@dkfz.de) sowie in persönlichen Sprechstunden in Heidelberg und Dresden. Das geschulte Ärzteteam geht mit fundierten fachlichen Informationen auf individuelle Fragen ein. Die Internetseite www.krebsinformationsdienst.de liefert aktuelles Wissen, nützliche Tipps und Adressen. Mit eigener Telefonnummer (0800-430 40 50) und E-Mail-Adresse (kid.med@dkfz.de) ist der KID auch Anlaufstelle für medizinische Fachkreise. Der Krebsinformationsdienst ist ein kostenfreies Angebot des Deutschen Krebsforschungszentrums. Er kann daher unabhängig informieren, frei von Interessenkonflikten und ohne Werbung.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes (KID) klären Betroffene, interessierte Bürger und Fachkreise über die Volkskrankheit Krebs auf. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik übertragen werden. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums ist ein wichtiger Beitrag, um die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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