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Krebsüberlebensraten in Europa steigen weiter

Nr. 58 | 05.12.2013 | von Koh

EUROCARE-5, die größte europäische Studie zum Überleben nach Krebs, liefert wichtige Richtwerte für die Qualität der Gesundheitssysteme. Wissenschaftler aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum waren maßgeblich an der Untersuchung beteiligt. In ganz Europa überleben die Patienten ihre Krebsdiagnose länger als noch vor fünf Jahren. Jedoch gibt es erhebliche Unterschiede. Die Ergebnisse für Deutschland liegen in der Spitzengruppe. Insgesamt haben Krebspatienten in Nord-, Mittel- und Südeuropa die höchsten Überlebensraten, Osteuropäer dagegen versterben früher an ihrer Krebserkrankung.

Bild: NASA GSFC, Wikimedia Commons

Ein Projekt von gewaltigem Ausmaß: EUROCARE-5 erfasst das Überleben von zehn Millionen Krebspatienten in 29 europäischen Ländern. Die Studie schließt Patienten ein, deren Krebs zwischen 2000 bis 2007 diagnostiziert wurde und erfasst Sterbefälle bis 2008. Es beteiligten sich 209 europäische Krebsregister, EUROCARE-5 deckt damit die Hälfte der europäischen erwachsenen Bevölkerung ab und 77 Prozent der europäischen Kinder.

„Mit EUROCARE-5 dokumentieren wir, ob, wie und vor allem wo der Fortschritt in der Krebsmedizin bei der Bevölkerung Europas ankommt“, sagt Professor Hermann Brenner vom Deutschen Krebsforschungszentrum. „Eine bevölkerungsbasierte Untersuchung der Krebs-Überlebensraten reflektiert nicht einzelne Ergebnisse der Spitzenmedizin, sondern erfasst, wie leistungsfähig das Gesundheitssystem eines Landes insgesamt ist.“ Hermann Brenner trägt als Epidemiologe mit seiner methodischen Expertise zu diesem Mammutprojekt bei. Mitarbeiter seiner Abteilung entwickelten die mathematischen Methoden zur Datenerfassung für das Projekt. Die Gesamtleitung lag beim italienischen Instituto Superiore di Sanità.

Beim Fünfjahresüberleben gibt es große Unterschiede zwischen den einzelnen Krebsarten. Bei Hoden-, Schilddrüsen-, Prostata- und Brustkrebs, Melanomen und Hodgkin-Lymphomen überleben mehr als 80 Prozent der Betroffenen die ersten fünf Jahre nach der Diagnose. Dem gegenüber sind weniger als 15 Prozent der Patienten mit Lungen-, Leber, Bauchspeicheldrüsen- und Speiseröhrenkrebs fünf Jahre nach der Krebsdiagnose noch am Leben.

Unterschiede beim Krebsüberleben bestehen auch zwischen einzelnen Ländern und Regionen. Menschen in Nord-, Mittel- und Südeuropa überleben länger, Patienten in Osteuropa dagegen (Bulgarien, Slowakei, Polen und Baltikum) versterben früher an ihren Krebserkrankungen. Großbritannien und Irland bilden das Mittelfeld. Die Werte für Deutschland liegen für fast alle Krebsarten in der Spitzengruppe. Auch bei krebskranken Kindern liegt das Fünfjahresüberleben mit 81 Prozent höher als der europäische Durchschnitt (78 Prozent).

Insgesamt steigen im Vergleich zur Vorgängerstudie vor fünf Jahren in ganz Europa die Überlebensraten bei fast allen Krebsarten. Die stärksten Verbesserungen dokumentierten die Forscher für Enddarmkrebs sowie für non-Hodgkin-Lymphome.

Ursachen der unterschiedlichen Überlebensraten

Generell spiegeln Unterschiede im Krebsüberleben die finanziellen Ressourcen wieder, die für die Gesundheitsversorgung der Bürger zur Verfügung stehen. Besonders offensichtlich ist dieser Zusammenhang für die osteuropäischen Länder. Hier fallen die dramatisch schlechteren Überlebensraten von krebskranken Kindern und von Lymphompatienten auf – ein starkes Indiz für eine Unterversorgung mit wirksamen Krebsmedikamenten.

Jedoch bestehen auch zwischen Ländern mit vergleichbarem Gesundheitsbudget deutliche Unterschiede. Bei einzelnen Krebsarten, etwa non-Hodgkin-Lymphomen oder Enddarmkrebs, könnte der Grund dafür in verbesserten neuen Behandlungen liegen, die noch nicht in jedem Land verbreitet sind. Auch unterschiedliche sozioökonomische Bedingungen sowie Lebensstilfaktoren wie Rauchen oder Übergewicht können einen Einfluss auf die Überlebensraten haben. Ebenfalls eine Rolle spielen Unterschiede in den Früherkennungsangeboten.

„Trotz erfreulicher Trends zeigt diese europaweite Studie, dass nach wie vor noch großes Potenzial für eine weitere Verbesserung der Krebsüberlebensraten besteht“, erklärt Brenner. „Hierzu können neben verbesserten Versorgungsstrukturen insbesondere verbesserte Früherkennungsprogramme entscheidend beitragen.“

Roberta De Angelis et al.: Cancer survival in Europe in the first decade of the 21st century: results of the EUROCARE-5 study. The Lancet Oncology 2013, DOI:10.1016/S1470-2045(13)70546-1

Gemma Gatta et al.: Childhood Cancer Survival in Europe at the Beginning of the New Millennium: results of the EUROCARE-5 population-based study. The Lancet Oncology 2013, DOI: 10.1016/S1470-2045(13)70548-5

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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